Kairo (Reuters) – Der syrische Übergangspräsident Ahmed al-Scharaa hat die Bildung eines Nationalen Sicherheitsrates angeordnet.
Scharaa habe ein entsprechendes Dekret erlassen, teilte das Präsidialamt am Mittwoch mit. Der Sicherheitsrat soll Entscheidungen im Zusammenhang mit der nationalen Sicherheit des Landes und den Herausforderungen treffen, vor denen der Staat steht. Unter der Führung von Scharaas HTS-Miliz war Anfang Dezember der bisherige Präsident Baschar al-Assad gestürzt worden. Damit endete die jahrzehntelange Herrschaft seiner Familie. Assad floh nach Russland. In den vergangenen Tagen war es in der Küstenregion zu Kämpfen zwischen Anhängern Assads, eines Alawiten, und islamistischen Milizen gekommen, bei denen mehr als Tausend Menschen ums Leben gekommen sind.
Der in London ansässigen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte zufolge wurden vor allem Zivilisten getötet, die zur Minderheit der Alawiten gehören. Die Mitglieder dieser Ausprägung des Islams zählten zu den wichtigsten Stützen der Assad-Regierung. Die Beobachtungsstelle spricht von Massakern und Rachemorden der Islamisten an den in den Küstengebieten lebenden Alawiten. Am Montag erklärte die Regierung die Kämpfe für beendet. Scharaa sicherte zu, ihre Urheber zur Rechenschaft zu ziehen.
(Bericht von: Menna Alaa El-Din, Sabine Ehrhardt, redigiert von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)