Trump droht mit 200-Prozent-Zoll auf EU-Weine – Frankreich wäre stark betroffen

Washington/Brüssel/Paris (Reuters) – US-Präsident Donald Trump droht der EU und vor allem Frankreich mit extrem hohen Zöllen auf Wein und Champagner.

Damit schaukelt sich der erst am Mittwoch eskalierte Handelsstreit der USA mit der EU weiter hoch. Trump stellte am Donnerstag Zölle in Höhe von 200 Prozent auf alkoholhaltige Produkte in Aussicht. Das würde US-Anbietern zuhause stark helfen. Der Republikaner stört sich an den von der Europäischen Union angekündigten Aufschlägen auf Whiskey aus den USA. Diese müssten wieder abgeschafft werden, forderte Trump in einem Internet-Post. Er sprach von einem “hässlichen 50-Prozent-Zoll” auf Whiskey.

Aus der EU wurden im vergangenen Jahr laut Statistikamt Eurostat Weine im Wert von 4,9 Milliarden Euro in die USA exportiert. Das waren 29 Prozent aller Weinausfuhren aus der EU. Von den Lieferungen in die USA entfielen fast 40 Prozent auf das Weinland Frankreich. Der dortige Handelsminister Laurent Saint Martin teilte via Kurznachrichtendienst X mit, die EU werde den Zolldrohungen nicht nachgeben. Frankreich werde seine Industrie schützen. Trump eskaliere den Handelskrieg, den er selbst gestartet habe.

Die EU hatte am Mittwoch unmittelbar nach Inkrafttreten von US-Sonderzöllen auf Stahl- und Aluminiumimporte Gegenmaßnahmen angekündigt. Die europäischen Zölle würden US-Waren im Wert von 26 Milliarden Euro betreffen – etwa Boote, Whiskey oder Motorräder. Diese sollen am 1. April starten und ab dem 13. April vollständig in Kraft gesetzt sein.

Die Brüsseler Behörde signalisierte zugleich aber auch Gesprächsbereitschaft. Nach Angaben der EU-Kommission hat Handelskommissar Maros Sefcovic umgehend Kontakt mit seinen Gesprächspartnern in Washington aufgenommen. Verhandlungen würden nun vorbereitet.

(Bericht von Philip Blenkinsop, Dominique Vidalon und Doina Chiacu, geschrieben von Christian Krämer; Redigiert von Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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