Frankfurt (Reuters) – Die italienische Großbank Unicredit und ihr mögliches Übernahmeziel Commerzbank haben nach dem Commerzbank-Kapitalmarkttag im Februar miteinander gesprochen.
Das Treffen sei ein “reines Investoren-Meeting gewesen”, sagte Commerzbank-Chefin Bettina Orlopp am Donnerstag auf einer Konferenz. Ihr Institut konzentriere sich auf seine Eigenständigkeit.
UniCredit ist mit bisher 9,5 Prozent zweitgrößter Aktionär der Commerzbank nach dem Bund, der zwölf Prozent hält. Die Italiener haben sich aber über Optionen und andere Derivate nach eigenen Angaben Zugriff auf weitere 18,5 Prozent an dem Frankfurter Institut gesichert. In der vergangenen Woche hatte die Europäische Zentralbank (EZB) als Aufseherin für die Großbanken eine Aufstockung der direkten Commerzbank-Beteiligung auf bis zu 29,9 Prozent genehmigt, wie Unicredit mitgeteilt hatte. Die Italiener müssen aber auch noch auf grünes Licht des Bundeskartellamtes warten.
Orlopp hat für mögliche Übernahmen ein Auge auf die Bereiche Vermögensverwaltung und Technologie geworfen. “Wir haben jetzt die Kraft zu investieren und investieren auch in unser Wachstum”, sagte sie. Das Finanzpaket der Union und SPD habe eine positive Auswirkung auf das Institut. Der Start in das Jahr sei mit dem ersten Quartal gut gelaufen. Sie sei zuversichtlich, dass es gute Ergebnisse geben werde.
(Bericht von Tom Sims, geschrieben von Myria Mildenberger; redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)