Deutsche Erzeugerpreise steigen nicht so stark wie erwartet

Berlin (Reuters) – Die deutschen Erzeugerpreise sind im Februar den vierten Monat in Folge gestiegen.

ErzeugerSie erhöhten sich im Januar um 0,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten allerdings mit einem kräftigeren Plus von 1,0 Prozent gerechnet. Im Januar hatte es einen Anstieg von 0,5 Prozent gegeben, im Dezember von 0,8 Prozent. Von Januar auf Februar fielen die Preise indes überraschend um 0,2 Prozent.

Die Entwicklung sei kein Grund zur Beunruhigung, sagte der Chefvolkswirt der Hamburg Commercial Bank, Cyrus de la Rubia. “Von dieser Seite scheint zunächst kein Druck auf die Inflationsrate für Konsumentenpreise auszugehen.” Plötzliche Ölpreissteigerungen seien wegen der Spannungen im Nahen Osten aber jederzeit möglich. “Das würde sich dann unmittelbar auch in der Konsumentenpreisinflation bemerkbar machen”, sagte de la Rubia.

In der Statistik werden die Preise der Hersteller geführt, bevor die Produkte etwa in den Groß- und Einzelhandel kommen. Sie gelten daher als frühe Signalgeber für die Entwicklung der Verbraucherpreise. Die allgemeine Inflationsrate verharrte im Februar bei 2,3 Prozent.

Zum Anstieg im Februar trugen vor allem Investitionsgüter wie Fahrzeuge und Maschinen bei. Diese verteuerten sich um durchschnittlich 2,0 Prozent. Maschinen kosteten dabei 1,9 Prozent mehr als im Februar 2024, während die Preise für Kraftwagen und Kraftwagenteile um 1,4 Prozent anzogen.

Für Nahrungsmittel wurden im Schnitt 3,5 Prozent mehr verlangt. Deutlich teurer wurden dabei Butter (+37,7 Prozent), Rindfleisch (+21,6 Prozent) und Süßwaren (+21,1 Prozent). Billiger wurden dagegen insbesondere Zucker (-33,5 Prozent) und Schweinefleisch (-11,7 Prozent).

Energie verbilligte sich um durchschnittlich 0,8 Prozent. Dabei fielen die Erdgaspreise um 2,7 Prozent, während Fernwärme 1,6 Prozent weniger kostete als im Februar 2024. Für leichtes Heizöl musste 7,5 Prozent weniger bezahlt werden als ein Jahr zuvor. Kraftstoffe wie Benzin waren 2,5 Prozent günstiger.

(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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