Lagarde: Handelskrieg mit USA würde Wachstum dämpfen und Inflation anheizen

Frankfurt (Reuters) – Die Wirtschaft in der Euro-Zone würde laut EZB-Präsidentin Christine Lagarde bei einem Handelskrieg mit den USA schwer getroffen werden.

Das Wachstum würde dadurch gedämpft werden und die Inflation angeheizt, sagte Lagarde am Donnerstag im Wirtschafts- und Währungsausschuss (ECON) des EU-Parlaments in Brüssel. Die Lage entwickele sich natürlich weiterhin. “Allerdings legt die Analyse der EZB nahe, dass ein US-Zoll von 25 Prozent auf Importe aus Europa das Wachstum im Euroraum im ersten Jahr um etwa 0,3 Prozentpunkte verringern würde”, sagte sie. Sollte Europa mit einer Erhöhung von Zöllen auf US-Importe reagieren würde sich dieser Wert Lagarde zufolge auf etwa 0,5 Prozentpunkte erhöhen.

“Der Großteil der Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum würde sich auf das erste Jahr nach den Zöllerhöhungen konzentrieren”, sagte sie. Mit der Zeit würden die Effekte dann abnehmen. In einem solchen Umfeld würden auch die Inflationsaussichten deutlich unsicherer werden. Lagarde zufolge könnten EU-Vergeltungsmaßnahmen und ein schwächerer Euro-Kurs kurzfristig die Inflation um etwa einen halben Prozentpunkt ansteigen lassen. “Mittelfristg würde sich dieser Effekt abschwächen, da die geringere Wirtschaftsaktivität den Inflationsdruck dämpft”, sagte sie.

(Bericht von Frank Siebelt, redigiert von Kerstin Dörr Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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