Nvidia-Chef: Wurde nicht wegen Kauf von Intel-Anteil angesprochen

San Jose/Kalifornien (Reuters) – Der weltweit größte Anbieter von KI-Hochleistungsprozessoren, Nvidia, ist nach Angaben seines Chefs Jensen Huang nicht wegen eines möglichen Kaufs einer Beteiligung am Chipkonzern Intel angesprochen worden.

Während einer Pressekonferenz auf der jährlichen Entwicklerkonferenz von Nvidia in Kalifornien wurde Huang gefragt, ob Nvidia Teil eines Konsortiums mit Taiwan Semiconductor Manufacturing (TSMC) zum Erwerb von Intel sei. “Niemand hat uns zu einem Konsortium eingeladen”, antwortete Huang am Mittwoch. “Niemand hat mich eingeladen. Vielleicht sind andere Leute beteiligt, aber ich weiß es nicht. Vielleicht gibt es eine Party. Ich wurde nicht eingeladen.”

Reuters hatte Anfang des Monats unter Berufung auf Insider berichtet, dass TSMC mehreren US-Chipfirmen die gemeinsame Übernahme der Auftragsfertigung von Intel vorgeschlagen haben soll. Der taiwanische Konzern soll bei AMD, Broadcom, Nvidia und Qualcomm vorgefühlt haben. Den Plänen zufolge würde TSMC maximal 50 Prozent an dem Gemeinschaftsunternehmen halten und die Halbleiter-Fertigung in die Hand nehmen. Der Vorstoß gehe auf eine Initiative des US-Präsidenten Donald Trump zurück, sagten die Insider damals. Dieser habe TSMC gebeten, dem kriselnden ehemaligen Vorzeigekonzern Intel unter die Arme zu greifen. Allerdings sei die Regierung gegen eine Komplettübernahme von Intels Auftragsfertigung durch ein ausländisches Unternehmen.

Über die Zerschlagung des einstmals weltgrößten Chip-Herstellers wird bereits seit längerem spekuliert. So waren zeitweise eine Komplettübernahme durch Qualcomm sowie eine Aufteilung zwischen TSMC und Broadcom im Gespräch. In den vorangegangenen Jahren hatte sich Intel durch eine Serie von Fehlentscheidungen und verpassten Chancen in die Krise manövriert.

(Bericht von Stephen Nellis und Max A. Cherney, geschrieben von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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