Wien (Reuters) – Der Ölfeldausrüster Schoeller-Bleckmann hat im Zuge einer strategischen Neuausrichtung mittelfristige Wachstumsziele definiert.
Bis 2030 soll der Umsatz auf 900 Millionen Euro steigen, wovon 200 Millionen Euro aus neuen Geschäftsbereichen stammen sollen, wie der österreichische Konzern am Donnerstag mitteilte. Gegenüber dem Vorjahreswert wäre dies in etwa eine Verdoppelung. Die operative Marge (Ebitda-Marge) soll über den gesamten Zyklus hinweg über 20 Prozent liegen. Zudem plant das Unternehmen eine Umfirmierung: Der rechtliche Name soll künftig SBO AG lauten.
Das Ternitzer Unternehmen beliefert große Ölkonzerne wie Schlumberger oder Halliburton unter anderem mit Bohrköpfen und Bohrgestängen für die Suche nach Öl und Gas. Künftig will SBO in attraktive Nischen der Flow-Control- Industrie vorstoßen, die als weniger zyklisch gilt als der Öl- und Gassektor. Dieser Bereich umfasst Technologien, Komponenten und Systeme zur Steuerung von Flüssigkeitsströmen in verschiedenen Industrien. “Dabei setzen wir verstärkt auf hochpräzise Lösungen für die Energiewende und andere industrielle Anwendungen”, sagte Konzernchef Klaus Mader.
Im vergangenen Geschäftsjahr bekam SBO die Marktschwäche in den USA zu spüren. Nach Steuern schrumpfte der Gewinn um 37 Prozent auf 45,3 Millionen Euro. Auch die Erlöse blieben mit 460,4 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert von 585,9 Millionen Euro. Der Auftragseingang ging um elf Prozent auf 483,7 Millionen Euro zurück. Infolgedessen soll die Dividende auf 1,75 (zuvor: 2,0) Euro je Aktie gesenkt werden.
“Die Märkte entwickelten sich schwächer als erwartet, insbesondere in den USA”, erläuterte Mader. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, habe SBO die Expansion in strategisch wichtige Regionen wie den Nahen Osten und Lateinamerika forciert. “Dadurch haben wir im Jahr 2024 eine zweistellige EBIT-Marge erzielt und den freien Cashflow verdoppelt.”
Im laufenden Geschäftsjahr erwartet SBO eine anhaltende Marktvolatilität. Auf die Investitionszurückhaltung der Kunden werde mit Kapazitätsanpassungen reagiert. Langfristig sieht das Unternehmen jedoch weiterhin positive Perspektiven für den Energiesektor.
(Bericht von Alexandra Schwarz-Goerlich. Redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)