Frankfurt/Berlin (Reuters) – Im deutschen Tesla-Werk geht die Diskussion über die Arbeitsbedingungen für die knapp 11.000 Beschäftigten weiter.
Die IG Metall übergab bei der Betriebsversammlung des Autobauers in Grünheide nahe Berlin am Donnerstag eine Petition mit den Unterschriften von mehr als 3000 Beschäftigten, die Entlastungen etwa durch längere Pausen fordern. Arbeitsüberlastung sei von Beginn an ein Thema im Werk, erklärte die Gewerkschaft. “Über 3000 Unterschriften sind ein starkes Zeichen”, sagte IG-Metall-Bezirksleiter Dirk Schulze. “Bei Tesla gehört viel Mut dazu, sich zu seinen Interessen als Beschäftigter zu bekennen.”
Die Geschäftsführung müsse die chronische Unterbesetzung in Schichten beenden und Beschäftigte mit Respekt behandeln, statt sie zu schikanieren, forderte der Gewerkschafter.
Tesla veröffentlichte zur Betriebsversammlung eine eigene jährliche Befragung, an der dem Unternehmen zufolge rund 7500 Mitarbeitende teilnahmen. Fast 80 Prozent seien demnach mit ihrer Arbeit zufrieden. Nur fünf Prozent hätten sich negativ geäußert. Die Beschäftigten könnten jederzeit Verbesserungsvorschläge machen, von denen viele auch schon umgesetzt worden seien – etwa ein Fitnessstudio im Werk.
Der US-Elektroautobauer erklärte weiter, mit dem Produktionsanlauf des neuen Model Y sollten ab April 300 Leiharbeitnehmer feste, unbefristete Verträge erhalten. Die IG Metall erklärte, das reiche nicht aus, um den Produktionshochlauf zu stemmen.
(Bericht von Ilona Wissenbach und Victoria Waldersee, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)