Stromkonzern Verbund stutzt Dividende nach Gewinnrückgang

Wien (Reuters) – Österreichs größter Stromkonzern Verbund hat im vergangenen Geschäftsjahr wegen gesunkener Großhandelspreise für Strom einen Gewinneinbruch verzeichnet und senkt nun die Dividende.

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) fiel um 22,5 Prozent auf 3,48 Milliarden Euro, wie das mehrheitlich im Staatsbesitz stehende Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Der Konzerngewinn verringerte sich um 17,2 Prozent auf 1,88 Milliarden Euro. Die Aktionäre sollen nun eine reduzierte Dividende von 2,80 Euro je Aktie erhalten, nachdem für 2023 noch 3,40 Euro sowie eine Sonderdividende von 0,75 Euro ausgeschüttet wurden. 2023 hatte der Konzern aufgrund der hohen Marktpreise für Strom einen Gewinnsprung um beinahe ein Drittel gemacht.

“Das abgelaufene Geschäftsjahr 2024 erwies sich für die Energiewirtschaft in jeder Hinsicht als herausfordernd, wenig planbar und hochvolatil”, erklärte der Konzern. Vor allem der Krieg in der Ukraine und dessen Auswirkungen auf die europäischen Gaspreise hätten erheblichen Einfluss auf die Entwicklung der Großhandelspreise für Strom gehabt.

Für 2025 prognostiziert das Unternehmen ein Ebitda zwischen rund 2,7 Milliarden Euro und 3,3 Milliarden Euro sowie ein Konzernergebnis von rund 1,35 Milliarden Euro bis 1,75 Milliarden Euro. Die Ausschüttungsquote soll zwischen 45 und 55 Prozent betragen. Zudem rechnet das Unternehmen angesichts der Pläne der österreichischen Regierung, Energiekonzerne stärker in die Pflicht zu nehmen, mit einer Gewinnabschöpfung zwischen 50 und 100 Millionen Euro im laufenden Jahr.

(Bericht von Alexandra Schwarz-Goerlich, redigiert von Philipp Krach. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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