– von Tom Käckenhoff
Düsseldorf (Reuters) – Der Stahlkonzern Salzgitter will das Geschäft mit der Rüstungsindustrie ausbauen.
“Wir sind mit vergüteten Blechen für die Verteidigungsindustrie breit aufgestellt”, sagte Konzernchef Gunnar Groebler am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters. Auch im Bereich der Rohre für Schusswaffen sei Salzgitter gut unterwegs. “Das führen wir gerade zusammen in einer Task Force Defence bei uns im Haus, um das Angebot für diese Industrie gebündelt vortragen zu können.” Salzgitter wolle Unternehmen wie Rheinmetall oder KraussMaffei maßgeschneiderte Lösungen anbieten.
Der Konzern geht davon aus, einen deutlichen Bedarf in Europa bedienen zu können. Dazu gehörten Schutzausrüstungen für Fahrzeuge ebenso wie Sicherheitsprodukte für den Zivilschutz. Es gebe nicht so viele Anbieter von Sicherheitsstählen in Europa, die allerdings zertifiziert werden müssten. Der Beschaffungsprozess bei der Bundeswehr könne noch schneller werden.
Der Konzern hatte bereits wichtige Kennziffern für 2024 und auch einen Ausblick für 2025 veröffentlicht. Danach fuhr Salzgitter im vergangenen Jahr einen Vorsteuerverlust von 296 Millionen Euro ein. 2025 peilt der Vorstand ein Ergebnis zwischen minus 100 Millionen Euro und plus 100 Millionen Euro an. Die Aktionäre sollen für 2024 eine Dividende von 20 Cent je Anteilsschein erhalten nach 45 Cent je Aktie.
Zu der Ankündigung eines Übernahmeangebots für Salzgitter durch ein Konsortium um den Großaktionär Papenburg gebe es nichts Neues, sagte Groebler. Salzgitter sei in Gesprächen, ein verbindliches Angebot liege aber nicht vor. Salzgitter hatte im Januar bekanntgegeben, dass das Konsortium um Papenburg ein nicht bindendes Angebot in Höhe von 18,50 Euro pro Aktie übermittelt habe. Am Freitag notierte die Aktie zeitweise bei 25,68 Euro.
(Bericht von Tom Käckenhoff, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)