Pendlerpauschale für 13,8 Millionen Arbeitnehmer – meist mittlere Einkommen

Berlin (Reuters) – Die umstrittene Pendlerpauschale wird überwiegend von Arbeitnehmern mit mittlerem Einkommen genutzt.

Im Jahr 2020 erhielten rund 13,8 Millionen diese Entfernungspauschale, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Ein Großteil der Pendlerinnen und Pendler bezieht ein mittleres Einkommen: Mehr als die Hälfte (54 Prozent) von ihnen wiesen einen jährlichen Bruttolohn von 20.000 bis unter 50.000 Euro aus, bei weiteren 30 Prozent lag er zwischen 50.000 und 100.000 Euro. Unter 20.000 Euro verdienten elf Prozent, mindestens 100.000 Euro fünf Prozent.

Für diese Bilanz wurde die Lohn- und Einkommensteuerstatistik von 2020 ausgewertet. Diese ist aufgrund der langen Fristen erst etwa dreieinhalb Jahre nach Ende des Veranlagungsjahres verfügbar. In aktuellen Verhandlungen von Union und SPD zur Bildung einer Bundesregierung drängt vor allem die CSU auf eine Erhöhung der Pendlerpauschale. Viele Ökonomen und die Industriestaaten-Organisation OECD sehen in der Pauschale eine teure und zugleich klimaschädliche Subvention.

Auf ihrem Weg zur Arbeit legten die Arbeitnehmer durchschnittlich 28 Kilometer zurück, fanden die Statistiker heraus. Hierbei wurden nur Fälle erfasst, bei denen die Werbungskosten über dem Arbeitnehmer-Pauschbetrag von damals 1000 Euro lagen. Diejenigen, die unterhalb dieses Betrags blieben, gaben ihre gependelten Kilometer häufig nicht in ihrer Steuererklärung an beziehungsweise reichten gar keine ein. 84 Prozent der Pendler (11,6 Millionen) nutzten zumindest für einen Teil der Strecke das eigene Auto.

“Je ländlicher eine Person wohnte, desto häufiger fuhr sie zudem mit dem Auto”, fanden die Statistiker heraus. In Großstädten gaben 68 Prozent der Pendlerinnen und Pendler an, zumindest für einen Teil der Strecke das Auto zu nutzen. In Mittel- und Kleinstädten betrug der Anteil 87 beziehungsweise 91 Prozent, in Landgemeinden 93 Prozent.

(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Sabine Wollrab – Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

tagreuters.com2025binary_LYNXNPEL2P091-VIEWIMAGE