Frankfurt (Reuters) – Die Inflation im Euroraum wird nach Einschätzung von EZB-Vizepräsident Luis de Guindos trotz eines drohenden Handelskriegs mit den USA weiter abebben.
Das Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) einer Teuerungsrate von 2,0 Prozent werde in den kommenden Quartalen erreicht, sagte der Stellvertreter von Notenbank-Chefin Christine Lagarde am Freitag in einer Video-Schalte zu einer Konferenz in Spanien. “Wir haben gute Nachrichten zur Inflation”, sagte er. Auch wenn es Zweifel das Wirtschaftswachstum betreffend gebe, der Prozess des Zurückweichens der Inflation halte an.
“Wir sind überzeugt, dass wir in den nächsten Quartalen unsere Definition von Preisstabilität erreichen werden, was zwei Prozent ist auf nachhaltiger Basis”, merkte de Guindos an. Im Februar lag die Teuerungsrate in der 20-Länder-Gemeinschaft mit 2,3 Prozent nach 2,5 Prozent im Januar bereits dicht an dieser Zielmarke. Eine erste Schätzung für die Inflationsrate im März will das europäische Statistikamt Eurostat am 1. April veröffentlichen.
Aus Sicht von de Guindos würde ein Handelskrieg mit den USA vor allem das Wirtschaftswachstum treffen. Was die Inflation betreffe, hätte diese zwar negative Auswirkungen. “Denn letztendlich sind Zölle Steuern auf importierte Waren”, sagte der EZB-Vize und fügte hinzu: “Mittelfristig würde der Rückgang der Wirtschaftsaktivitäten diese anfänglichen Auswirkungen aber in gewisser Weise kompensieren.”
(Reporter Francesco Canepa; Geschrieben von Frank Siebelt; Redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)