Deutschlands Schuldenquote sinkt laut Bundesbank auf 62,5 Prozent

Frankfurt (Reuters) – Deutschlands Schuldenquote hat sich im vergangenen Jahr weiter verringert.

Grund war der Anstieg der nominalen Wirtschaftsleistung, bei der die Inflation nicht herausgerechnet wird, wie die Bundesbank am Montag in Frankfurt mitteilte. “Dies überwog den Zuwachs der Schulden”, erklärte die Notenbank. Der Stand der Staatsschulden im Verhältnis zum nominalen Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank 2024 um 0,4 Prozentpunkte auf eine Quote von 62,5 Prozent. Gemäß den Kriterien des Maastricht-Vertrages von 1992 sollte die Verschuldung eines EU-Landes die Marke von 60 Prozent der Wirtschaftsleistung nicht übertreffen. Deutschland hatte 2019 vor der Corona-Krise letztmalig mit einer Schuldenquote von 58,7 Prozent unter diesem Grenzwert gelegen. Das reale BIP war im vergangenen Jahr um 0,2 Prozent gesunken.

Laut Bundesbank nahmen die Staatsschulden im vergangenen Jahr um 57 Milliarden Euro auf 2,69 Billionen Euro zu. Dabei seien die Schulden des Bundes um 36 Milliarden Euro am kräftigsten angestiegen. Bei Bundesländern und Gemeinden habe der Anstieg bei 15 beziehungsweise 14 Milliarden Euro gelegen.

Deutschland hat bei den großen Ratingagenturen die Top-Note AAA, die eine sehr starke Bonität anzeigt. Laut der US-Ratingagentur S&P stützt das von Union und SPD auf den Weg gebrachte riesige Finanzpaket für Infrastruktur und Verteidigung Deutschlands Spitzen-Bonitätsnote. Ähnlich äußerte sich die europäische Ratingagentur Scope. Die Bestnote AAA signalisiert Käufern, dass ihre Investitionen in Bundeswertpapiere als äußerst sichere Anlage gelten. Das Finanzpaket beinhaltet ein Sondervermögen für die Infrastruktur von 500 Milliarden Euro und eine Lockerung der Schuldenbremse für höhere Verteidigungsausgaben.

(Bericht von Frank Siebelt, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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