Ifo: Inflationsrate dürfte in kommenden Monaten über zwei Prozent bleiben

Berlin (Reuters) – Die Inflationsrate in Deutschland wird einer Prognose des Ifo-Instituts in den kommenden Monaten bei gut zwei Prozent liegen.

Diese Vorhersage basiert auf einer neuen Umfrage unter Unternehmen zu deren Preiserwartungen. Das daraus berechnete Barometer fiel im März leicht auf 18,7 Punkte, nach 19,3 Zählern im Februar, wie das Münchner Institut am Montag mitteilte. Im Großen und Ganzen setze dieser Frühindikator für die Preisentwicklung in Deutschland damit seine seit fast zwei Jahren anhaltende Seitwärtsbewegung fort. “Die Inflationsrate dürfte daher auch in den kommenden Monaten weitgehend unverändert bei etwas mehr als zwei Prozent liegen”, sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser.

Das Statistische Bundesamt will noch an diesem Nachmittag seine erste Schätzung zur Inflationsentwicklung im März veröffentlichten. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen rechnen mit einem Rückgang der Teuerungsrate auf 2,2 Prozent. Im Januar und Februar hatte diese noch bei jeweils 2,3 Prozent gelegen. Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt in der Währungsunion mittelfristig einen Wert von zwei Prozent an. Da sie ihrem Ziel näher rückt, hat sie mehrfach ihren Leitzins gesenkt und dürfte diesen Kurs nach Prognose von Ökonomen fortsetzen.

Im deutschen Einzelhandel sind die Preiserwartungen im März auf 29,7 Punkte gesunken, nach 32,8 Zählern im Februar. Bei den konsumnahen Dienstleistern kam es hingegen zu einem leichten Anstieg auf 27,0 Punkte, nach zuvor 26,9 Zählern. Auch bei den unternehmensnahen Dienstleistern (inklusive Großhandel) wollen etwas mehr Unternehmen ihre Preise anheben als senken: Der Indikator stieg auf 22,0 Punkte, nach 21,9 im Februar. “In der Industrie und im Baugewerbe hat der Preisdruck nachgelassen”, hieß es weiter. Die Preiserwartungen gingen auf 8,5 bzw. 0,2 Punkte zurück, nach 10,7 bzw. 0,8 im Februar.

Das Ifo-Institut fragte nicht nach der Höhe der geplanten Preisänderung.

(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Kerstin Dörr – Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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