Rom (Reuters) – In Italien hat der Preisdruck im März überraschend deutlich angezogen.
Die europäischen Vergleichszwecken dienende Inflationsrate (HVPI) stieg nach Angaben des Statistikamts Istat von Montag auf 2,1 Prozent. Im Februar lag sie bei 1,7 Prozent. Die von Reuters befragten Experten hatten im Mittel nur einen Anstieg auf 2,0 Prozent vorhergesagt. Chefvolkswirt Daniel Hartmann von der Bantleon AG lag mit seiner Prognose hingegen richtig: “In Italien ist unsere Erwartung eingetreten.” Der Ökonom geht davon aus, dass die am Dienstag anstehende Inflationsrate für den gesamten Währungsraum im März auf 2,2 von 2,3 Prozent im Februar sinkt. Im Schnitt erwarten Fachleute indes eine Stabilisierung bei 2,3 Prozent.
In Frankreich hatte sich die Teuerungsrate im März mit 0,9 Prozent auf niedrigem Niveau eingependelt, während sie in Spanien auf 2,2 (Februar: 2,9) Prozent zurückging. Mit den für 14.00 Uhr erwarteten aktuellen Zahlen aus Deutschland standen die Daten aus der größten Volkswirtschaft des Euroraums noch aus: Experten rechnen damit, dass die HVPI-Rate im März auf 2,4 von 2,6 Prozent im Februar zurückgehen dürfte.
Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt einen Wert von zwei Prozent als ideal für die Wirtschaft des Euroraums an. Sie geht davon aus, dass die Zielmarke im Laufe der kommenden Monate erreicht wird. An den Finanzmärkten wird die Wahrscheinlichkeit daher hoch eingeschätzt, dass die Währungshüter um EZB-Chefin Christine Lagarde ihren Zinssenkungskurs auf der EZB-Ratssitzung Mitte April fortsetzen werden.
(Bericht von Büro Rom, geschrieben von Reinhard Becker, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)