Baerbock in Kiew: Dürfen uns auf Putins Hinhaltetaktik nicht einlassen

Berlin/Kiew (Reuters) – Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat bei einem Besuch in Kiew davor gewarnt, sich von der “Hinhaltetaktik” des russischen Präsidenten Wladimir Putin täuschen zu lassen.

Die USA sollten sich davon nicht beirren lassen, sagte Baerbock bei ihrer Ankunft in der ukrainischen Hauptstadt am Dienstag. “Es ist Putin, der auf Zeit spielt, keinen Frieden will und seinen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg fortsetzt”, betonte die Ministerin. “Er simuliert Verhandlungsbereitschaft, weicht aber von seinen Zielen keinen Millimeter ab. Wir dürfen uns von Putin und seinen Claqueuren nicht blenden lassen.”

Beim anstehenden Treffen der Nato-Außenminister am Donnerstag und Freitag in Brüssel werde sie der amerikanischen Seite deutlich machen, “dass wir uns auf Putins Hinhaltetaktik nicht einlassen dürfen”. Der Kreml hatte am Montag mitgeteilt, Russland und die USA arbeiteten an Ideen für eine mögliche Friedenslösung in der Ukraine und an einem Ausbau der bilateralen Beziehungen. Dies gelte trotz der jüngsten Äußerungen von US-Präsident Donald Trump, in denen er Putin für dessen Kritik an der ukrainischen Regierung scharf anging.

Baerbock, die noch geschäftsführend im Amt ist, betonte, auch die nächste Bundesregierung werde die Ukraine weiter massiv unterstützen. Die Ukrainerinnen und Ukrainer seien weiterhin entschlossen, sich gegen die russische Aggression zu wehren. “Um sie hierbei zu unterstützen, stellen wir der Ukraine heute weitere 130 Millionen Euro an humanitärer Hilfe und Stabilisierungsmitteln zur Verfügung”, sagte Baerbock.

Die ukrainische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben in der Nacht zum Dienstag zwei russische Marschflugkörper vom Typ Ch-59/69 abgeschossen. Die Raketen seien auf den Südosten der Ukraine abgefeuert worden. In ihrer Mitteilung auf dem Nachrichtendienst Telegram erwähnte die Luftwaffe keine russischen Drohnenangriffe in der Nacht.

(Bericht von Reuters, Alexander Ratz; Redigiert von Kerstin Dörr; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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