Bangalore (Reuters) – Für die Weiterentwicklung Künstlicher Intelligenz (KI) sammelt das US-Softwareunternehmen OpenAI frisches Geld ein.
Im Rahmen des 40 Milliarden Dollar schweren Deals steige die Bewertung der Firma auf 300 Milliarden Dollar, teilte der ChatGPT-Entwickler am Dienstag mit. Das ist eine Verdoppelung im Vergleich zur vorangegangenen Finanzierungsrunde im Herbst. Über den aktuellen Deal wurde seit Längerem spekuliert.
OpenAI erhalte eine erste Tranche von zehn Milliarden Dollar im April, gab der Technologie-Investor SoftBank, der das Konsortium der aktuellen Geldgeber anführt, am Dienstag bekannt. Eine zweite Tranche im Volumen von 30 Milliarden Dollar folge im Dezember. Voraussetzung sei allerdings, dass OpenAI die geplante Transformation in ein gewinnorientiertes Unternehmen bis zum Jahresende vollende. Ansonsten verringere sich die Geldspritze auf 20 Milliarden Dollar.
Bei OpenAI ist die KI-Entwicklung bislang in einer Tochter gebündelt, die von einer gemeinnützigen Organisation kontrolliert wird. Deren Einfluss soll im Rahmen eines Firmenumbaus verringert werden, damit OpenAI wie ein gewöhnliches Startup agieren kann und für Investoren attraktiver wird.
KOSTSPIELIGE FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG
“OpenAI hat in vielen Bereichen sehr ehrgeizige Pläne und braucht viel Kapital, um diese Ziele zu erreichen”, sagte Analyst Gil Luria vom Research-Haus D.A. Davidson. Es gebe aber nur wenige Investoren, die das Unternehmen in diesem Ausmaß finanziell unterstützen wollten. Auch SoftBank verfüge wohl nicht über ausreichende Eigenmittel. Der Technologie-Investor will für die erste Tranche nach eigenen Angaben einen Milliardenkredit aufnehmen.
Zu den übrigen Mitgliedern des Konsortiums machte SoftBank keine Angaben. Insidern zufolge handelt es sich um den Software-Konzern Microsoft, der bereits Milliarden in OpenAI investiert hat, sowie die Vermögensverwalter Coatue, Altimeter und Thrive.
OpenAI liefert sich mit zahlreichen Firmen ein Wettrennen um die technologische Führung bei KI. Außerdem beteiligt sich die Firma am US-Projekt “Stargate”, in dessen Rahmen 500 Milliarden Dollar in den Bau neuer KI-Rechenzentren fließen sollen.
(Bericht von Jaspreet Singh und Harshita Mary Varghese; geschrieben von Hakan Ersen, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)