(Reuters) – Die Leichen von fünfzehn Rettungs- und Hilfskräften des Roten Halbmonds, des palästinensischen Zivilschutzes und der Vereinten Nationen sind laut Angaben von UN-Vertretern aus einem Sandgrab im Süden des Gazastreifens geborgen worden.
Der UN-Untergeneralsekretär für humanitäre Angelegenheiten, Tom Fletcher, schreibt auf X, die Leichen seien in der Nähe von zerstörten und gut markierten Fahrzeugen begraben worden. “Sie wurden von israelischen Streitkräften getötet, als sie versuchten, Leben zu retten. Wir fordern Antworten und Gerechtigkeit.”
Das israelische Militär erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, es habe die Evakuierung der Leichen aus dem Gebiet, das es als aktive Kampfzone bezeichnete, erleichtert. Am Montag teilte das israelische Militär mit, eine Untersuchung habe ergeben, dass israelische Truppen am 23. März das Feuer auf eine Gruppe von Fahrzeugen eröffnet hätten, zu denen auch Krankenwagen und Feuerwehrfahrzeuge gehörten. Die Fahrzeuge hätten sich ohne vorherige Koordination und ohne Scheinwerfer oder Notsignale einer Position näherten. Mehrere Kämpfer der Hamas und des Islamischen Dschihad seien getötet worden. “Die IDF verurteilt die wiederholte Nutzung der zivilen Infrastruktur durch die Terrororganisationen im Gazastreifen, einschließlich der Nutzung von medizinischen Einrichtungen und Krankenwagen für terroristische Zwecke”, hieß es in einer Erklärung.
Ein Sprecher der UN-Hilfsorganisation OCHA sagte Reuters, vorliegende Informationen deuteten darauf hin, dass das erste Team von Rettungskräften am 23. März von israelischen Streitkräften getötet worden sei. Andere Rettungs- und Hilfsmannschaften seien über mehrere Stunden hinweg nacheinander getroffen worden, als sie nach ihren vermissten Kollegen suchten.
Philippe Lazzarini, Leiter des UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA), bestätigte den Tod der UN-Rettungskräfte auf X. Seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen sei die Zahl der getöteten Mitarbeiter von Hilfsorganisationen auf 408 gestiegen.
(Bericht von Dave Graham, Emma Farge, James Mackenzie und Jana Choukeir, geschrieben von Esther Blank. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)