Washington (Reuters) – Die US-Industrie schrumpft nach zwei Monaten mit Wachstum wieder.
Der Einkaufsmanagerindex für den Wirtschaftsbereich sank im März auf 49 Punkte von 50,3 Zählern im Vormonat, wie aus der am Dienstag veröffentlichten Firmenumfrage des Institute for Supply Management (ISM) hervorgeht. Damit blieb der Bereich, der für gut zehn Prozent der Wirtschaftsleistung steht, unter der Wachstumsschwelle von 50 Zählern. Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem Abrutschen unter diese Marke gerechnet und einen Wert von 49,5 auf dem Radar.
“Für den Rückgang verantwortlich dürfte die wankelmütige US-Politik sein, die mit der Einführung und Erhöhung von Zöllen gegenüber vielen Handelspartnern für Verunsicherung und auch höhere Kosten sorgt”, sagte Helaba-Experte Ulrich Wortberg zu den ISM-Daten. Die Wachstumssorgen würden tendenziell größer. “Allerdings ist fraglich, ob sich die US-Notenbank unter Druck sieht, die Geldpolitik schnell zu lockern, denn die Risiken für die preisliche Entwicklung sind auch wegen der Zölle eher auf der Oberseite zu finden.”
Die Notenbank Federal Reserve hat den Leitzins zuletzt in der Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent belassen. Angesichts des von US-Präsident Donald Trump betriebenen Politikwechsels von der Einwanderungs- bis hin zur Zollpolitik will sie zunächst abwarten, welche Folgen sich daraus für Inflation und Konjunktur ergeben.
Die US-Baubranche überraschte unterdessen im Februar: Die Bauausgaben stiegen um 0,7 Prozent, nachdem es zu Jahresbeginn ein Minus von revidiert 0,5 Prozent gegeben hatte. Ökonomen hatten für Februar nur ein Plus von 0,3 Prozent erwartet.
(Bericht von Lucia Mutikani, geschrieben von Reinhard Becker, redigiert von Thomas Seythal)