Ifo: Mehr Selbstständige wollen investieren – “Kleiner Lichtblick”

Berlin (Reuters) – Die Selbstständigen in Deutschland wollen vermehrt investieren.

19,9 Prozent wollen dies in diesem Jahr tun, ergab die am Montag veröffentlichte März-Umfrage des Münchner Ifo-Instituts. Zum Vergleich: Im November 2024 lag der Anteil nur bei 13,6 Prozent. “Dies ist ein kleiner Lichtblick”, sagte Ifo-Expertin Katrin Demmelhuber. “Doch die Selbstständigen benötigen stabile Rahmenbedingungen, um nachhaltig stärker zu investieren.”

Knapp die Hälfte der Selbstständigen (48,8 Prozent) plant, in diesem Jahr im gleichen Ausmaß zu investieren wie 2024. Gleichzeitig ist der Anteil derjenigen, die ihre Investitionen kürzen wollen, von 39,3 auf 31,2 Prozent gesunken. “Die Selbstständigen zeigen noch eine deutlich geringere Bereitschaft zu investieren als die restliche deutsche Wirtschaft”, kommentierte Demmelhuber diese Entwicklung.

Neben den Investitionserwartungen hat sich auch das Geschäftsklima für die Selbstständigen und Kleinstunternehmen deutlich verbessert. Das von Ifo und dem Unternehmen Jimdo ermittelte Barometer stieg von minus 21,3 Punkten im Februar auf minus 15,8 Zähler im März. “Insbesondere die skeptischen Stimmen bei den Erwartungen sind weniger geworden”, hieß es dazu. “Aber auch ihre laufenden Geschäfte beurteilten die Selbstständigen erneut seltener negativ.”

Für die Finanzierung der geplanten Investitionen spielt der Kreditzugang eine wichtige Rolle. Im Vergleich zum vorhergehenden Quartal ging hier der Anteil der Selbstständigen etwas zurück, die Schwierigkeiten meldeten (von 35,1 Prozent auf 34 Prozent). Dagegen nahm diese Quote in der Gesamtwirtschaft leicht zu (von 30,5 auf 31,4 Prozent). Der Anteil der Befragten, die überhaupt Kreditverhandlungen führen, sank allerdings bei den Selbstständigen auf 7,9 Prozent (zuvor: 10,4 Prozent). Er bleibt damit wesentlich geringer als in der Gesamtwirtschaft mit 23,3 Prozent, so das Ifo-Institut.

(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Ralf Banser – Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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