Trumps Zollhammer zertrümmert Konjunkturoptimismus – Sentix-Index bricht ein

Berlin (Reuters) – Die Konjunkturerwartungen der Börsianer weltweit sind nach den Zollankündigungen von US-Präsident Donald Trump eingebrochen.

“Trumps Zollhammer schickt die Sentix Konjunkturindizes global in den Keller”, erklärte die Beratungsfirma Sentix am Montag zu ihrer monatlichen Umfrage unter rund 1127 Investoren. Der Gesamtindex für die Euro-Zone fällt demnach im April um fast 17 Punkte auf minus 19,5 Zähler und damit auf den tiefsten Wert seit Oktober 2023. Der Index für die USA sinkt sogar auf das niedrigste Niveau seit Juni 2020 und das Teilbarometer für die Konjunkturerwartungen auf den tiefsten Stand seit der Lehman-Pleite im Oktober 2008. “Im April 2025 steht die US-Wirtschaft nun faktisch vor einer Rezession”, betonte Sentix-Geschäftsführer Patrick Hussy und fügte hinzu: “Der Zoll-Schock schürt globale Rezessionsängste.”

Trump hatte am Mittwoch eine neue Welle von Zöllen gegen viele weltweite Handelspartner angekündigt und damit die Furcht vor einer globalen Rezession geschürt. Die Börsen weltweit brachen ein und setzten ihre Talfahrt am Montag fort.

Die Euphorie für die Wirtschaft in Deutschland und in Europa aus dem Vormonat sei verflogen, erklärte Sentix. Insbesondere die Konjunkturerwartungen für den Euroraum trübten sich rasant ein. “Der Einbruch von 33,8 Punkten ist der zweitstärkste, der je in der Sentix-Historie gemessen werden konnte.” Die deutschen Konjunkturerwartungen seien sogar noch schneller eingebrochen.

Noch im Vormonat herrschte Zuversicht auf bessere Zeiten für die Wirtschaft in Euroland: “Die Konjunkturhoffnungen gingen im März nach den geplanten Super-Schulden in Deutschland und in Euroland durch die Decke”, erklärte Sentix mit Blick auf das Finanzpaket von Union und SPD für mehr Ausgaben zugunsten von Rüstung und Infrastruktur. Mit massiven schuldenfinanzierten Investitionen in Rüstungsgüter sollte die europäische Wirtschaft wieder durchstarten, hieß es. Von der Vorfreude sei im April nicht mehr viel übriggeblieben.

(Bericht von Klaus Lauer, redigiert von Rene Wagner.; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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