EU kündigt erste Gegenmaßnahmen gegen US-Zölle an

Brüssel (Reuters) – Die Europäische Union hat erste Gegenmaßnahmen zu von den USA verhängten Zöllen angekündigt.

Sie seien ab dem 15. April vorgesehen, teilte die EU-Kommission am Mittwoch mit. Diese Reaktion betrifft die bereits in Kraft getretenen Sonderabgaben auf Stahl und Aluminium. Diese Gegenmaßnahmen könnten jederzeit ausgesetzt werden, sollten die USA einem fairen und ausgewogenem Verhandlungsergebnis zustimmen, hieß es weiter. Die EU hat eine Liste mit US-Produkten erarbeitet, auf die schrittweise in den nächsten Monaten Gegenzölle von größtenteils 25 Prozent erhoben werden sollen. Dazu gehören Mais, Weizen, Gerste, Reis, Geflügel, Obst, Holz, Kleidung, Motorräder und Zahnseide, wie aus der Liste hervorgeht, die Reuters zu Beginn der Woche einsehen konnte. In Summe betrifft das Waren im Wert von etwa 21 Milliarden Euro und damit weniger als die 26 Milliarden Euro, die in den USA für Stahl und Aluminium aus Europa anfallen. Im ersten Schritt werden die Abgaben ab dem 15. April fällig, weitere am 16. Mai und schließlich Zölle auf Mandeln und Sojabohnen ab 1. Dezember. Um US-Präsident Donald Trump nicht zu sehr zu verärgern, wurde Bourbon wieder von der Liste gestrichen. Auch auf Abgaben auf Milchprodukte wurde verzichtet. Im Handelsausschuss stimmten 26 der 27 EU-Länder für die Maßnahmen, lediglich Ungarn war dagegen. Mit dem Ausgang war weitgehend gerechnet worden. Wie die EU auf die US-Zölle auf Autos von 25 Prozent und den seit Mittwoch geltenden pauschalen Satz von 20 Prozent auf Importe aus Europa reagieren wird, ist allerdings noch offen.

(Büro Brüssel, Bericht von Geschrieben von Kerstin Dörr, redigiert von Christian Rüttger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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