Baupreise für Wohngebäude ziehen um 3,2 Prozent an

Berlin (Reuters) – Die Preise für den Bau neuer Wohnungen in Deutschland steigen wieder etwas stärker.

Der Neubau konventionell gefertigter Wohngebäude verteuerte sich im Februar um 3,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag zu seiner vierteljährlichen Auswertung mitteilte. Im November 2024 – dem vorherigen Berichtsmonat der Statistik – hatte es ein Plus von 3,1 Prozent gegeben. Von November auf Februar erhöhten sich die Baupreise um 1,4 Prozent.

Die Kosten am Bau sind vor allem ab 2022 erheblich gestiegen, als sich infolge des russischen Überfalls auf die Ukraine viele Rohstoffe und Energie massiv verteuerten. Dämpfend auf die Teuerung dürfte sich dagegen die zurückhaltende Nachfrage nach Neubauprojekten eben wegen der gestiegenen Bau- und auch der Finanzierungskosten auswirken. Die angehenden Koalitionäre von Union und SPD wollen nun den Wohnungsbau ankurbeln: Laut dem Entwurf für den Koalitionsvertrag soll in den ersten 100 Tagen ein Gesetzentwurf zur Einführung eines sogenannten Wohnungsbau-Turbos vorgelegt werden.

Rohbauarbeiten an Wohngebäuden kosteten im Februar 2,2 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Betonarbeiten verteuerten sich dabei um 1,0 Prozent. Bei Mauerarbeiten zogen die Preise um 1,4 Prozent an. Für Dachdeckungsarbeiten mussten 4,5 Prozent mehr bezahlt werden, für Erdarbeiten 3,4 Prozent mehr. Für Zimmer- und Holzbauarbeiten wurden 3,8 Prozent mehr verlangt.

Die Preise für Ausbauarbeiten nahmen um 3,9 Prozent zu. Bei Heiz- und zentralen Wassererwärmungsanlagen – wozu etwa Wärmepumpen gehören – gab es ein überdurchschnittliches Plus von 4,7 Prozent. Für Metallbauarbeiten mussten 2,7 Prozent mehr bezahlt werden. Bei Elektro-, Sicherheits- und Informationstechnischen Anlagen – darunter fallen zum Beispiel Elektro-Warmwasserbereiter und Kommunikationsanlagen – nahmen sie um 6,2 Prozent zu.

Die Neubaupreise für Bürogebäude stiegen zwischen Februar 2024 und Februar 2025 um 3,5 Prozent, für Betriebsgebäude um 3,2 Prozent. Im Straßenbau erhöhten sie sich um 4,2 Prozent. Alle Angaben beziehen sich auf Bauleistungen am Bauwerk einschließlich Mehrwertsteuer.

(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Elke Ahlswede. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

tagreuters.com2025binary_LYNXNPEL390AM-VIEWIMAGE