Immoscout-Studie: Preise für Kaufimmobilien in Deutschland gestiegen

Berlin (Reuters) – Auf dem deutschen Immobilienmarkt haben Anfang 2025 steigende Zinsen für anziehende Preise für Kaufobjekte gesorgt.

Deutschlandweit kletterten die Preise für Bestandswohnungen um 1,4 Prozent im Vergleich zum vierten Quartal 2024 und um 1,1 Prozent binnen Jahresfrist, wie die Immobilien-Plattform ImmoScout24 am Donnerstag mitteilte. Anders als beim Zinsschock 2022 hätten wieder steigende Zinsen nun keinen Einbruch der Kaufnachfrage ausgelöst, sondern vielmehr die Nachfrage im Februar und März spürbar angeschoben, sagte ImmoScout24-Geschäftsführerin Gesa Crockford. “Viele wollen jetzt noch kaufen, bevor die Zinsen weiter steigen.” Für die nächste Zeit gehe man allerdings davon aus, dass sich die Zinsen bei 3,5 bis vier Prozent einpendeln dürften, ergänzte ImmoScout24-Experte Kristian Kehlert.

Den stärksten Nachfrageschub innerhalb eines Jahres verzeichneten der Analyse zufolge das Umland der Metropolen mit einem Plus von 16 Prozent und die kreisfreien Städte mit einem Zuwachs von 17 Prozent.

Die Preise für Neubauwohnungen stiegen deutschlandweit im ersten Quartal um 0,7 Prozent, nach einem leichten Rückgang von 0,2 Prozent Ende 2024. Sie liegen jedoch weiter 1,4 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Unter den Metropolen gab es in Leipzig mit 1,6 Prozent den stärksten Anstieg im Quartalsvergleich, gefolgt von Berlin (+1,5 %) und Hamburg (+1,3 %). Bei den Neubauwohnungen bleibt München mit einem Quadratmeterpreis von 11.303 Euro unangefochten die teuerste Stadt – mehr als 4400 Euro teurer als die nächstplatzierten Städte Stuttgart (6901 Euro) und Berlin (6676 Euro) und mehr als doppelt so teuer wie eine Neubauwohnung in Leipzig (5086 Euro).

Auf dem Mietmarkt gehen die Angebotspreise bei der Neuvermietung überall nach oben. Die bundesweiten Angebotsmieten bei Bestandswohnungen stiegen ImmoScout24 zufolge von Januar bis März um 0,5 Prozent zum Vorquartal und liegen bei 8,61 Euro pro Quadratmeter. “Besonders auffällig ist der Anstieg der Angebotsmieten im Neubausegment in Städten wie Leipzig und Köln, die innerhalb eines Jahres Wachstumsraten im zweistelligen Bereich aufweisen”, erklärte Crockford. Dies unterstreiche den hohen Druck auf dem Wohnungsmarkt und die Notwendigkeit, das Angebot durch mehr Neubau zu erweitern. “Besonders bezahlbare und kleinere Wohnungen werden gesucht.”

(Bericht von Klaus Lauer, redigiert von Sabine Wollrab – Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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