Budapest (Reuters) – Ungarn hält einen biologischen Angriff als Ursache für den ersten Maul- und Klauenseuche-Ausbruch des Landes seit über einem halben Jahrhundert für möglich.
Dies sei nicht auszuschließen, sagte Gergely Gulyas, der Kanzleramtschef von Ministerpräsident Viktor Orban, am Donnerstag bei einer Pressekonferenz auf eine entsprechende Frage. Angaben zu möglichen Verantwortlichen machte er nicht. Der Verdacht beruhe auf mündlichen Informationen eines ausländischen Labors, dessen Ergebnisse noch nicht vollständig belegt und dokumentiert seien. “Zum jetzigen Zeitpunkt können wir sagen, dass es nicht auszuschließen ist, dass das Virus nicht natürlichen Ursprungs ist.” Womöglich handele es sich um ein künstlich erzeugtes Virus.
Der Vorfall führte zu Grenzschließungen und Massenschlachtungen von Rindern im Nordwesten Ungarns. Das EU-Mitglied hatte im vergangenen Monat den ersten Fall von Maul- und Klauenseuche seit über 50 Jahren auf einer Rinderfarm im Nordwesten Ungarns nahe der Grenze zu Österreich und der Slowakei gemeldet.
Die Maul- und Klauenseuche (MKS) ist für den Menschen ungefährlich, verursacht jedoch Fieber und Mundbläschen bei sogenannten Klauenwiederkäuern wie Rindern, Schweinen, Schafen und Ziegen. Ausbrüche führen häufig zu Handelsbeschränkungen und Massenschlachtungen.
(Bericht von Krisztina Than, Krisztina Fenyo, Anita Komuves und Gergely Szakacs, geschrieben von Klaus Lauer; redigiert von Christian Rüttger – Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)