US-Notenbanker bleibt wegen Preisrisiken nach Trumps Zoll-Schlag auf der Hut

Washington (Reuters) – Angesichts des von US-Präsident Donald Trump entfachten Zollstreits bleibt die Notenbank trotz des zuletzt abgeflauten Preisauftriebs auf der Hut.

Der Chef des Fed-Bezirks Kansas City, Jeff Schmid, betonte am Donnerstag, er werde sich weiterhin “voll und ganz auf die Inflation konzentrieren”. Dies gelte auf für die Gefahr, dass neue US-Importzölle zu höheren Preisen führen und die Inflationserwartungen verstärken könnten: “Da ein wieder aufkommender Preisdruck wahrscheinlich ist, bin ich nicht bereit, Risiken einzugehen, wenn es darum geht, die Glaubwürdigkeit der Fed in Sachen Inflation zu wahren.” Der Preisauftrieb in den USA hat im März und damit vor dem Zoll-Rundumschlag von Trump nachgelassen: Die Verbraucherpreise legten um 2,4 Prozent zum Vorjahresmonat zu, nach 2,8 Prozent im Februar.

Die Preisdaten vom März erfassen noch nicht die Folgen der von Trump Anfang des Monats verkündeten Sonderzölle, die er für viele Staaten mittlerweile vorübergehend auf Eis gelegt hat. Dem Weißen Haus zufolge bleibt es allerdings beim Basiszollsatz von zehn Prozent. Laut Notenbankchef Jerome Powell drohen Zölle die Inflation zu befeuern. Es sei aber noch zu früh, um zu sagen, welcher geldpolitische Kurs der richtige sein werde. Die Federal Reserve (Fed) hat den Leitzins zuletzt in der Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent belassen. Vor einem möglichen Schritt nach unten möchte sie mehr Klarheit, wie sich die Zollpolitik auf Konjunktur und Inflation auswirkt.

(Bericht von Howard Schneider, geschrieben Reinhard Becker. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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