Buenos Aires/London (Reuters) – Der argentinische Peso ist am Montag um neun Prozent eingebrochen.
Zuvor hatte die Regierung die Devisen- und Kapitalkontrollen gelockert, nachdem sie sich ein Kreditprogramm von 20 Milliarden Dollar vom Internationalen Währungsfonds (IWF) gesichert hat. Die Kurse von Aktien und Anleihen legten merklich zu. Das neue Wechselkursregime erlaubt dem Peso zunächst, innerhalb einer Bandbreite von 1000 und 1400 je Dollar frei zu schwanken. Zu Wochenbeginn lag der Kurs bei rund 1350.
Der IWF stellt dem südamerikanischen Land zunächst zwölf Milliarden Dollar bereit. Weitere drei Milliarden Dollar sollen im Laufe des Jahres folgen. Argentinien kündigte zudem umfangreiche Kreditvereinbarungen mit anderen multinationalen Kreditgebern und Banken an, die zur Stärkung seiner erschöpften Devisenreserven beitragen sollen – unter anderem soll Geld aus China fließen. Als Gegenleistung darf das Land kein Staatsdefizit ausweisen. Auch wurde es zum Aufbau von Devisenreserven verpflichtet.
Argentinien ist unter Präsident Javier Milei zu einem Testfall libertärer Wirtschaftspolitik und Deregulierung geworden. Das erregt weltweit Aufmerksamkeit, unter anderem von der neuen Regierung unter Präsident Donald Trump und Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni. 2024 – Mileis erstem vollen Jahr an der Staatsspitze – erzielte das Land durch den harten Sparkurs erstmals seit 14 Jahren einen Haushaltsüberschuss.
(Bericht von Adam Jourdan, Karin Strohecker, Rodrigo Campos und Jorge Otaola, geschrieben von Rene Wagner – Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)