(Reuters) – Starke Handelsgeschäfte haben den Gewinn des US-Geldhauses Goldman Sachs zum Jahresstart beflügelt.
Im ersten Quartal sei der Überschuss binnen Jahresfrist um 15 Prozent auf 4,74 Milliarden Dollar gestiegen, teilte Goldman Sachs am Montag mit. Pro Aktie stand ein Gewinn von 14,12 Dollar in den Büchern, nach 11,58 Dollar ein Jahr zuvor. Das Finanzinstitut kam im Zeitraum Januar bis März auf Erträge von 15,06 Milliarden Dollar – ein Plus von sechs Prozent. Bei Anlegern kamen die Zahlen gut an: Die Aktie kletterte vorbörslich um ein Prozent.
Am Freitag hatten bereits die US-Großbanken JP Morgan, Morgan Stanley und Wells Fargo ihre Zahlen für das Auftaktquartal 2025 vorgelegt. Dabei profitierte die Gewinnentwicklung der Institute unter anderem im Handel von schwankenden Börsen, und auch im Geschäft mit Fusionen und Übernahmen lief es rund. Allerdings sehen JP-Morgan-Chef Jamie Dimon und auch der Chef von Wells Fargo, Charlie Scharf, angesichts der unvorhersehbaren Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump und Konjunktursorgen nun die Banken in unruhigeres Fahrwasser geraten. Goldman-Sachs-Chef David Solomon erklärte: “Wir beginnen das zweite Quartal zwar in einem deutlich anderen Betriebsumfeld als Anfang des Jahres, bleiben aber zuversichtlich, dass wir unsere Kunden weiter unterstützen können.”
Die schwankenden Börsen im Auftaktquartal ließen die Einnahmen aus dem Aktienhandel um 27 Prozent auf einen Rekordwert von 4,2 Milliarden Dollar hochschnellen. Denn Anleger versuchten, ihre Portfolios schnell umzubauen, um die möglichen Auswirkungen von Trump-Zöllen abzumildern. Die Erträge aus dem Handel mit Anleihen, Devisen und Rohstoffen nahmen um zwei Prozent auf 4,4 Milliarden Dollar zu.
Die Gebühreneinnahmen im Investmentbanking sanken allerdings um acht Prozent auf 1,9 Milliarden Dollar. Das spiegelt auch einen massiven Stimmungswandel in einem Wirtschaftssektor wider, der bis vor einigen Monaten noch die Rückkehr von Trump ins Weiße Haus gefeiert hatte. Damals herrschte noch ein Optimismus, Trump werde wachstumsfördernde Schritte einleiten, Bankvorschriften lockern und Steuern senken. Die unberechenbaren Volten von Trump im Handelskonflikt mit vielen Ländern haben diese Hoffnungen aber inzwischen zunichte gemacht.
(Reporter Niket Nishant, Saeed Azhar; Bearbeitet von Frank Siebelt; Redigiert von Philipp Krach; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)