Großhandelpreise steigen langsamer – Genussmittel bleiben Preistreiber

Berlin (Reuters) – Die deutschen Großhändler haben ihre Preise im März nicht mehr so stark angehoben.

Diese stiegen um 1,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Im Februar hatte es mit 1,6 Prozent noch den größten Anstieg seit fast zwei Jahren gegeben. Von Februar auf März sanken die Großhandelspreise sogar, und zwar um 0,2 Prozent. Das war der erste Rückgang im Monatsvergleich seit September 2024.

Der Großhandel gilt als wichtiges Scharnier zwischen Herstellern und Endkunden. Preisveränderungen kommen meist verzögert und zumindest teilweise auch bei den Verbrauchern an. Die Inflation gab zuletzt leicht nach: Waren und Dienstleistungen verteuerten sich im März für Verbraucher um durchschnittlich 2,2 Prozent zum Vorjahresmonat, nachdem die Teuerungsrate in den beiden ersten Monaten 2025 bei jeweils 2,3 Prozent gelegen hatte.

Hauptgrund für den Anstieg der Großhandelspreise insgesamt war im März erneut das deutliche Plus bei Nahrungs- und Genussmitteln, Getränken und Tabakwaren. Die Preise lagen hier im Schnitt um 4,4 Prozent über dem Vorjahresniveau. “Insbesondere Kaffee, Tee, Kakao und Gewürze waren auf Großhandelsebene erheblich teurer als ein Jahr zuvor”, betonten die Statistiker. Der Aufschlag betrug hier 43,5 Prozent. Deutlich teurer waren zudem Zucker, Süßwaren und Backwaren (plus 16,3 Prozent) sowie Milch, Milcherzeugnisse, Eier, Speiseöle und Nahrungsfette (plus 9,3 Prozent).

Gefallen sind dagegen die Preise im Großhandel mit Datenverarbeitungs- und peripheren Geräten: Sie gaben um 5,6 Prozent im Vergleich zu März 2024 nach. Bei Eisen, Stahl und Halbzeug daraus fiel der Rückgang mit 5,4 Prozent ähnlich stark aus. Ebenfalls gesunken sind die Preise im Großhandel mit lebenden Tieren (minus 3,2 Prozent) sowie mit Mineralölerzeugnissen (minus 3,0 Prozent), so das Statistikamt.

(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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