Berlin (Reuters) – Der von der Bundesregierung festgesetzte Öl-Tanker “Eventin” ist am Donnerstag auf einen sicheren Ankerplatz verlegt worden. Er sei auf die Nordperd-Reede geschleppt worden, etwa drei Seemeilen von der vorherigen Liegeposition entfernt, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters aus Behördenkreisen. Die Reede sei ein speziell ausgewiesener Ankerplatz, auf dem Schiffe mit gefährlichen Gütern sicher liegen können ohne einen Hafenbetrieb oder die Umgebung zu beeinträchtigen. Der Zoll habe die Verlegung durch von ihm beauftragte Schlepper eng begleitet.
Der unter panamaischer Flagge fahrende Tanker hat rund 100.000 Tonnen Rohöl im Wert von etwa 40 Millionen Euro geladen. Der Tanker wird von der Europäischen Union (EU) als Teil der Schattenflotte Russlands zur Umgehung von Sanktionen gelistet. Er trieb Mitte Januar manövrierunfähig nördlich von Rügen. Wegen der Gefahr eines Ölaustritts wurde das Schiff in die Gewässer vor Sassnitz geschleppt. Mittlerweile wird über die Zukunft des Schiffes und seiner Ladung vor Gericht gestritten. Die Eigentümer klagen gegen die Festsetzung durch deutsche Behörden. Die EU will verstärkt gegen die sogenannte russische Schattenflotte vorgehen, die mit oft alten Tankern trotz der EU-Sanktionen russisches Öl in der Welt verkaufen soll.
(Bericht von Andreas Rinke; redigiert von Kerstin Dörr. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)