Berlin/Washington (Reuters) – Der Handelskrieg und die ohnehin schon schwächelnde Industrie trüben dem Internationalen Währungsfonds zufolge die Perspektiven für die deutsche Wirtschaft weiter ein.
Der IWF korrigierte am Dienstag seine Prognosen für 2025 und 2026 um 0,3 und 0,2 Prozentpunkte nach unten, wie die Finanzorganisation in Washington mitteilte. Damit gehen die Experten in diesem Jahr nun von Stagnation aus. 2026 dürfte die deutsche Wirtschaft dann zumindest um 0,9 Prozent zulegen. 2023 und 2024 war die Wirtschaftsleistung jeweils geschrumpft. Deutschland bleibt damit in diesem Jahr im Kreis der großen Industrienationen am Ende.
In Europa entwickelten sich Länder mit einem starken Dienstleistungssektor besser, so der IWF, der Spanien als Beispiel nannte. Deutschland hänge dagegen stark von der Industrie und vom Export ab. 2026 dürften sich aber positive Effekte aus der Lockerung der Schuldenbremse zeigen. Der IWF sprach von “bedeutenden Änderungen”. Die neue Koalition aus Union und SPD will einen 500 Milliarden Euro schweren Sondertopf zur Modernisierung der Infrastruktur aufsetzen und deutlich mehr Geld in die Aufrüstung der Bundeswehr stecken.
(Bericht von Christian Krämer, redigiert von Kerstin Dörr. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)