Zürich (Reuters) – Die beiden mittelgroßen Schweizer Versicherer Baloise und Helvetia schließen sich zusammen.
Mit einem kombinierten Geschäftsvolumen von 20 Milliarden Franken in acht Ländern werde die Helvetia Baloise Holding AG zur zweitgrößten Versicherungsgruppe der Schweiz und zu einem der zehn größten Versicherer in Europa, wie die Gesellschaften am Dienstag mitteilten. Der Zusammenschluss solle im vierten Quartal 2025 vollzogen werden. Verwaltungsratspräsident werde Thomas von Planta, der gegenwärtig dieselbe Funktion bei Baloise ausübe. Helvetia-Chef Fabian Rupprecht führe die neue Firma künftig als CEO.
Helvetia ist an der Börse gegenwärtig 9,6 Milliarden Dollar wert, Baloise 8,5 Milliarden Dollar. Es handle sich um eine “Fusion unter Gleichen”. Technisch werde Baloise in Helvetia fusioniert. Das Umtauschverhältnis belaufe sich auf 1,0119 Helvetia-Aktien je Baloise-Aktie. “Die Transaktion wird die Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit der beiden traditionsreichen Schweizer Versicherer nachhaltig verbessern – sowohl national wie auch international – und erheblichen Mehrwert für Kunden, Geschäftspartner, Mitarbeitende, die Öffentlichkeit und Aktionäre schaffen”, erklärte von Planta. Baloise stand zuletzt unter Druck des aktivistischen Investors Cevian.
Die neue Firma komme auf rund 22.000 Mitarbeiter. Zusätzlich zu den bestehenden Kostenverbesserungsplänen beider Unternehmen solle der Zusammenschluss jährliche Einsparungen von rund 350 Millionen Franken vor Steuern einbringen. Es werde einen Stellenabbau geben, Zahlen wollten die Firmen noch nicht nennen. Die beiden Firmen rechneten mit Integrationskosten in Höhe von insgesamt rund 500 bis 600 Millionen Franken. Der Großteil davon soll bis 2028 anfallen. Die Dividende könnte 2029 gemessen an den aktuellen Konsensprognosen um rund 20 Prozent steigen.
“Der Merger kommt nach den diversen Marktspekulationen der letzten Monate nicht ganz überraschend”, erklärte ZKB-Analyst Georg Marti. “Die neue Gruppe wird ein wichtiger Wettbewerber sein, wovon die Aktionäre mit besseren Finanzkennzahlen profitieren können.”
(Bericht von Oliver Hirt, redigiert von Philipp Krach. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)