Bangalore (Reuters) – Der US-Chemiekonzern Dow hat zum Jahresbeginn wegen niedrigerer Preise sowie gestiegener Energie- und Rohstoffkosten einen Verlust verbucht.
Im ersten Quartal fiel ein Fehlbetrag von 290 Millionen Dollar an, nach einem Gewinn von 538 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum, wie Dow am Donnerstag mitteilte. Der Umsatz sank um drei Prozent auf 10,4 Milliarden Dollar. Trotz der schwachen Zahlen stieg die Dow-Aktie im vorbörslichen Handel um rund vier Prozent, nachdem das Unternehmen zumindest auf bereinigter Basis überraschend einen Gewinn von zwei Cent je Aktie meldete. Analysten hatten im Schnitt mit einem Verlust von einem Cent gerechnet.
Dow steht wie auch andere Chemiekonzerne unter Druck: Neben hohen Energiekosten belasten auch die schwache Konjunktur in Europa sowie die schleppende Erholung in wichtigen Abnehmerbranchen wie Bau, Automobil und Verpackung das Geschäft. Das US-Unternehmen kündigte nun an, die laufende strategische Überprüfung seiner europäischen Standorte auszuweiten. Diese hatte Dow im vergangenen Oktober angestoßen. Ziel sei es, auf die “anhaltend schwierige Nachfragesituation und das regulatorische Umfeld” in der Region zu reagieren. Drei Anlagen – zwei in Deutschland und eine im Vereinigten Königreich – stünden dabei zunächst im Fokus. Für diese Standorte erwägt das Unternehmen Maßnahmen wie eine vorübergehende Stilllegung oder sogar eine vollständige Schließung. Die Prüfung soll bis zur Jahresmitte abgeschlossen werden.
In Deutschland arbeiten nach Konzernangaben rund 3500 Mitarbeiter an 13 Standorten. Im niedersächsischen Stade produziert Dow etwa Vorprodukte für Polyurethan.
(Bericht von Mrinalika Roy in Bangalore, geschrieben von Patricia Weiß. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)