Holcim ist nach zähem Jahresstart zuversichtlich für US-Geschäft

Zürich (Reuters) – Der vor der Aufspaltung stehende Zementkonzern Holcim ist verhalten in das neue Geschäftsjahr gestartet.

Im ersten Quartal sank der währungsbereinigte Umsatz um 0,2 Prozent auf 5,54 Milliarden Franken, wie Holcim am Freitag mitteilte. Bremsend wirkte dabei das ungünstige Wetter im Süden der USA. “In den USA war der Start aufgrund der extremen Witterungsbedingungen, insbesondere im Januar und Februar, schwierig”, erklärte Konzernchef Miljan Gutovic. Besonders betroffen gewesen von der Kältewelle sei der Bundesstaat Texas, einer größten Holcim-Märkte. “Im März haben wir uns gut erholt, und im April sehen wir eine positive Dynamik.”

Zu den Auswirkungen des Handelsstreits erklärte Gutovic: “Es gibt natürlich Unsicherheiten, aber bisher haben wir noch keine Stornierung von Projekten erlebt.” Das Unternehmen sei dabei, seinen beträchtlichen Auftragsbestand an Projekten, die sich derzeit in der Ausführungsphase befänden, abzuarbeiten. “Ich bin daher zuversichtlich, dass der Markt in den USA trotz all dieser Unsicherheiten auch im Jahr 2025 stark sein wird.”

Die US-Importzölle dürften keinen großen direkten Einfluss auf Holcim haben, denn Baustoffe seien grundsätzlich ein lokales Geschäft, erklärte ZKB-Analyst Martin Hüsler. Zudem übersteige der US-Zementverbrauch die lokal produzierte Menge, was die lokalen Zementpreise stützen und Holcim als führenden lokalen Anbieter in den USA begünstigen dürfte. Getrieben von dem leicht über den Erwartungen liegenden Quartalsbericht zog die Holcim-Aktie bis kurz vor Mittag 1,5 Prozent an.

Das bereinigte operative Ergebnis (wiederkehrendes Ebit) stieg um 1,7 Prozent auf 515 Millionen Franken. Holcim bestätigte den Ausblick. So peilt der Heidelberg-Materials-Rivale für das laufende Jahr ein Umsatzwachstum in lokalen Währungen im mittleren einstelligen Prozentbereich und eine überproportionale Verbesserung des bereinigten operativen Ergebnisses an. Im Juni soll das Nordamerikageschäft Amrize abgespalten und separat an der New York Stock Exchange und der Schweizer Börse SIX Swiss Exchange notiert werden. Die Vorbereitungen für die Abspaltung machten gute Fortschritte, erklärte Gutovic.

(Bericht von Oliver Hirt und Ariane Lüthi, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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