Frankfurt/Mexiko-Stadt (Reuters) – Der aktuelle Preiskampf auf dem US-Mobilfunkmarkt macht T-Mobile zu schaffen.
Zwar gab die Tochter der Deutschen Telekom einen erneuten kräftigen Kundenzustrom bekannt, das Plus blieb allerdings hinter den Erwartungen zurück. Das Unternehmen will dennoch wie bisher im Gesamtjahr 5,5 bis sechs Millionen zusätzliche Nutzer anlocken. Außerdem hob es seine Gewinnziele leicht an. Bei Investoren konnte T-Mobile damit aber nicht punkten. Die Aktie verlor im nachbörslichen Geschäft der Wall Street mehr als fünf Prozent.
Der Konzern gewann den Angaben zufolge im ersten Quartal 495.000 Mobilfunk-Vertragskunden hinzu. Analysten hatten allerdings mit einem Plus von etwa 506.000 gerechnet. Bei der Konkurrenz lief es schlechter: AT&T lockte mit Sonderangeboten 324.000 Neukunden an, während Verizon sogar einen Nutzerschwund hinnehmen musste.
REKORD-BARMITTELZUFLUSS – ZIELE TEILWEISE ANGEHOBEN
Mike Sievert, der Chef von T-Mobile, wies darauf hin, dass sein Unternehmen insgesamt 1,3 Millionen Neukunden angelockt habe. Dies sei ein Rekordwert für ein erstes Quartal. Gleiches gelte auch für den Free Cash Flow, der als Gradmesser für die Dividendenhöhe gilt. Er stieg um knapp ein Drittel auf 4,4 Milliarden Dollar. Der Konzernumsatz legte um 6,6 Prozent auf 20,89 Milliarden Dollar und der bereinigte operative Gewinn um knapp acht Prozent auf 8,26 Milliarden Dollar zu.
Für das Gesamtjahr erwartet Sievert nun ein Betriebsergebnis zwischen 33,2 und 33,7 statt 33,1 und 33,6 Milliarden Dollar. Der Free Cash Flow werde voraussichtlich bei 17,5 bis 18 Milliarden Dollar liegen. Bislang hatte er einen Wert von 17,3 bis 18 Milliarden Dollar vorhergesagt.
Bereits in den vorangegangenen Quartalen hatte T-Mobile dank der Kombi-Angebote “Go5G Next” und “Go5G Plus” deutlich mehr Neukunden hinzugewonnen als die Konkurrenz. Ähnlich wie bei den Rivalen können T-Mobile-Nutzer bei ihren Mobilfunk-Verträgen Streamingdienste wie Netflix oder Apple TV+ hinzubuchen. Außerdem locken alle drei großen US-Mobilfunker derzeit mit Preisgarantien. Die Telekom-Tochter bietet darüber hinaus in Zusammenarbeit mit der Weltraumfirma Starlink des Milliardärs Elon Musk Satelliten-Telefonie über handelsübliche Smartphones an. Dieses Angebot steht auch Kunden anderer Mobilfunk-Anbieter offen.
(Bericht von Hakan Ersen und Juby Babu,; Redigiert von Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)