Detroit (Reuters) – Der US-Autobauer General Motors traut sich wegen der Zölle von US-Präsident Donald Trump keine Prognose mehr zu.
“Wir glauben, dass die Auswirkungen der Zölle signifikant sein können”, sagte Finanzchef Paul Jacobson am Dienstag. Das Unternehmen werde seine Vorhersage aktualisieren, wenn es mehr Klarheit bei dem Thema gebe. Eine eigentlich geplante Analystenkonferenz verschob das Unternehmen auf Donnerstag, in der Hoffnung, dass bis dahin Details zu Trumps Plänen für Erleichterungen bei den Zöllen vorlägen.
Im ersten Quartal profitierte GM von Vorzieheffekten. Der Umsatz legte um 2,3 Prozent auf 44 Milliarden Dollar zu und lag damit höher als von Analysten erwartet. Die Branche habe zweifellos davon profitiert, dass Kunden sich vor erwarteten Preiserhöhungen für einen Neuwagen entschieden hätten, sagte Jacobson. Das sei insbesondere im März zu beobachten gewesen. “Die starke Nachfrage hat sich im April fortgesetzt, wo wir in den USA mehr als 20 Prozent mehr Fahrzeuge ausgeliefert haben als im Vorjahr.” Der Nettogewinn sank im ersten Quartal um 6,6 Prozent auf 2,8 Milliarden Dollar.
Seit Anfang April sind in den USA 25 Prozent Zusatzzoll für Importautos fällig, Zölle für Autoteile sollen ab Mai erhoben werden. Einer Studie des Center for Automotive Research zufolge dürfte das die Kosten für die Autoindustrie in den USA in diesem Jahr um 108 Milliarden Dollar nach oben treiben. Insider zufolge will Trump jedoch die Folgen der Sonderzölle abschwächen, um der amerikanischen Industrie nicht übermäßig zu schaden. Details sollen noch am Dienstag verkündet werden. Dabei gehe es um importierte Autoteile, die für die US-Produktion benötigt werden, hieß es. Trump plant einen Auftritt im US-Bundesstaat Michigan und will sich dabei für seine Bilanz in den ersten 100 Tagen feiern lassen.
(Bericht von Kalea Hall, geschrieben von Christina Amann. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter Berlin.Newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder Frankfurt.Newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)