Frankfurt (Reuters) – Der Trend zur wirtschaftlichen Abschottung der Weltregionen hat sich nach Einschätzung von Mercedes-Chef Ola Källenius mit der US-Politik unter Donald Trump verfestigt.
“Ich glaube nicht, dass wir von einer kurzfristigen Politik reden, und in zwei Jahren ist alles komplett anders”, sagte er am Mittwoch. Der Trend sei in den USA, beginnend mit dem Inflation Reduction Act unter der demokratischen Regierung, und in China schon länger zu beobachten. Europa als exportstarke Region müsse alles daran setzen, den Freihandel aufrecht zu erhalten und zu bestmöglichen Vereinbarungen mit den USA und China kommen.
Unternehmen könnten sich deshalb nicht zurücklehnen und auf eine Kehrtwende hoffen, sondern müssten ihre jeweilige regionale Produktion mit Bedacht anpassen. “Es ist eine größere Reise mit der Tendenz zu mehr Regionalisierung, wo wir lange Jahre nur den Weltfreihandel im Blick hatten – aber so ist es nun mal, darauf werden wir reagieren.”
Mercedes-Finanzchef Harald Wilhelm sagte mit Blick auf das schon begonnene Kostensenkungsprogramm des Autobauers, der geplante Personalabbau müsse angesichts der US-Zollpolitik schneller gehen, werde aber nicht ausgeweitet.
(Bericht von Ilona Wissenbach, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)