Frankfurt (Reuters) – Ein kräftig wachsendes Geschäft mit großen Firmenkunden hat TeamViewer zu Jahresbeginn Auftrieb gegeben.
Außerdem stellte der Spezialist für Fernwartungssoftware für die zweite Jahreshälfte zusätzliche Vertragsabschlüsse in Aussicht. Dennoch verzichtete Firmenchef Oliver Steil am Dienstag auf eine Anhebung der Gesamtjahresziele. Die im Nebenwerteindex MDax enthaltenen TeamViewer-Aktien fielen daraufhin zeitweise um mehr als zehn Prozent und steuerten auf den größten Tagesverlust des Jahres zu.
Steil begründete seinen verhaltenen Ausblick in einer Telefonkonferenz mit den Unwägbarkeiten im Zusammenhang mit dem von US-Präsident Donald Trump angezettelten Zollkrieg. Vor allem kleinere Kunden, die meist finanzschwächer seien, schöben Investitionen auf die lange Bank. Außerdem müsse mit negativen Wechselkurs-Effekten auf die TeamViewer-Bilanz gerechnet werden. In den vergangenen drei Monaten hat der Dollar zum Euro um rund zehn Prozent abgewertet.
ERMUTIGENDER JAHRESAUFTAKT – GROSSKUNDEN BESTELLEN WEITER
Zum Jahresauftakt sei das Geschäft rund gelaufen, betonte Steil. “Wir verzeichnen eine anhaltend hohe Nachfrage – trotz des sehr volatilen globalen Marktumfelds.” Sein Unternehmen habe in den vergangenen Monaten die Kontakte zu Kunden und Partnern intensiv gepflegt. “Damit haben wir einen wichtigen Grundstein für unser Enterprise-Geschäft gelegt, das traditionell in der zweiten Jahreshälfte anzieht.”
Die wiederkehrenden Umsätze mit Großkunden wuchsen den Angaben zufolge um 20 Prozent. Im Geschäft mit kleineren und mittleren Unternehmen fiel das Plus mit zwei Prozent deutlich geringer aus. Darin spiegele sich das US-Zollchaos wider, erläuterte Steil. Außerdem sei der Vorjahreswert relativ hoch gewesen. Der Konzernumsatz legte von Januar bis März auf vergleichbarer Basis um sieben Prozent auf 190,3 Millionen Euro zu.
“Unsere Profitabilität ist im Vergleich zum Vorjahr um vier Prozentpunkte gestiegen”, betonte TeamViewer-Finanzchef Michael Wilkens. Unter anderem durch geringere Marketingausgaben stieg die operative Rendite auf 43 Prozent. Damit lag die Marge auf dem Niveau, das TeamViewer auch für das Gesamtjahr anpeilt. Nach der Übernahme der Softwarefirma 1E will TeamViewer den Konzernumsatz 2025 um 5,1 bis 7,7 Prozent erhöhen. Die Integration von 1E verlaufe nach Plan. Erste gemeinsame Produkte seien bereits auf dem Markt.
DZ Bank-Analyst Armin Kremser lobte die vorgelegten Geschäftszahlen als robust. Sie lägen über den Markterwartungen. Er bekräftigte seine Kaufempfehlung für die TeamViewer-Aktie, weil das Unternehmen margenstark und attraktiv bewertet sei.
(Bericht von Hakan Ersen. Redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)