Tokio (Reuters) – Die Zollpläne von US-Präsident Donald Trump treffen den weltgrößten Autobauer Toyota Motor hart.
Der japanische Konzern teilte am Donnerstag mit, er erwarte für das bis März 2026 laufende Geschäftsjahr gut ein Fünftel weniger Gewinn. Stärker als von den US-Einfuhrzöllen selbst werde Toyota dabei von der neuen Schwäche des US-Dollar zum Yen getroffen, die die Margen im Exportgeschäft aufzehrt. Dass die Details der Zölle noch unklar seien, mache es noch schwieriger, mit dem Problem umzugehen, sagte Vorstandschef Koji Sato: “Ob diese Zölle dauerhaft sind und was passieren wird, ist nichts, was wir entscheiden können.”
Das Betriebsergebnis im laufenden Jahr erwartet Toyota bei 3,8 Billionen Yen (umgerechnet 23 Milliarden Euro). Im vergangenen Geschäftsjahr verdiente Toyota 4,8 Billionen Yen und übertraf damit den Durchschnitt der von LSEG befragten Analysten knapp. Im Schlussquartal 2024/25 hielt Toyota den Betriebsgewinn stabil bei gut 1,1 Billionen Yen. Die Toyota-Aktie verlor nach Vorlage der Zahlen leicht an Boden und schloss 1,27 Prozent im Minus.
Als Gründe für den erwarteten Gewinnrückgang nannte der Branchenprimus den stärkeren Yen, höhere Materialpreise und die Auswirkungen der US-Zölle. Wie andere Autobauer mit starkem US-Geschäft muss Toyota dort mit höheren Arbeitskosten rechnen, außerdem könnten massive Investitionen nötig werden, sollte sich das Unternehmen zum Ausbau seiner US-Produktion entschließen.
JAPAN EINZIGER LICHTBLICK
Bei global tätigen Herstellern wie Toyota stehen nicht nur die Exporte in die USA im Risiko, sondern wegen einer möglichen Verschlechterung der internationalen Verbraucherstimmung auch die Ausfuhren in andere Länder. Im weltgrößten Automarkt China litt Toyota unter der erstarkenden inländischen Konkurrenz, verbuchte aber geringere Rückgänge als andere japanische Hersteller. Einziger Lichtblick war der japanische Heimatmarkt, wo der Gewinn im Schlussquartal um 18 Prozent anzog.
Andere große Autobauer wagen angesichts der US-Zollpläne gar keine Prognose für dieses Jahr, so Mercedes-Benz und der Opel-Mutterkonzern Stellantis. Volkswagen als weltweit zweitgrößter Hersteller hinter Toyota hat zwar eine Gewinnerwartung für 2025 veröffentlicht, dabei aber die Folgen der Zölle ausdrücklich ausgeklammert.
(Bericht von Daniel Leussink; geschrieben von Olaf Brenner, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)