Zürich (Reuters) – Die Aktionäre des Schweizer Zementkonzerns Holcim haben den Weg freigemacht für die geplante Abspaltung des Nordamerikageschäfts.
Auf der Generalversammlung am Mittwoch sprachen sich die anwesenden Eigentümer nahezu übereinstimmend für die milliardenschwere Transaktion aus. Der entsprechende Antrag wurde mit 99,75 Prozent Ja-Stimmen angenommen. Der Spin-off des Geschäftsbereichs namens Amrize sowie die anschließende Notierung an der New York Stock Exchange (NYSE) und der Schweizer Börse SIX sollen wie geplant im Juni über die Bühne gehen.
“Wir sind überzeugt, dass Holcim und Amrize als unabhängige, separat gehandelte Unternehmen von einer stärkeren strategischen und operativen Ausrichtung profitieren werden”, sagte der scheidende Holcim-Verwaltungsratschef Jan Jenisch. Der Manager soll Amrize künftig als Chairman und Chief Operating Officer (CEO) führen. Zum neuen Präsidenten des Holcim-Verwaltungsrats wählten die Aktionäre Kim Fausing, den Chef der dänischen Wärmetechnikfirma Danfoss Group und stellvertretenden Aufsichtsratschef der deutschen SMA Solar.
Auf Kritik stieß Jenischs hohe Vergütung. “Unabhängige Beobachter haben den Eindruck, dass sich die Top-Manager einen Wettlauf, einen Elefantenwettlauf, darum liefern, wer am meisten Geld verdient”, sagte Frank van Pernis vom Stimmrechtsberater Actares. “Für den Durchschnittsbürger ist eine Vergütung in diesem Ausmaß einfach nicht nachvollziehbar.” Jenisch, der Holcim als CEO auch lange operativ geleitet hatte, strich nach Berechnungen des Stimmrechtsberaters Ethos für das Jahr 2024 effektiv 48 Millionen Franken ein. Das macht ihn zum bestbezahlten Manager unter den 20 größten börsennotierten Schweizer Unternehmen. Dem Vergütungsbericht gaben die Aktionäre in einer nicht bindenden Abstimmung dann allerdings mit 92,4 Prozent Ja-Stimmen ihren Segen.
(Bericht von Paul Arnold, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)