DWS – Kooperationen dürfen für Commerzbank kein Tabu sein

Düsseldorf (Reuters) – Bei der von der italienischen Großbank Unicredit umworbenen Commerzbank dürfen dem Investor DWS zufolge Kooperationen kein Tabu sein.

“Wir erwarten, dass der Vorstand mit der gebotenen Unabhängigkeit agiert und strategische Optionen zur langfristigen und nachhaltigen Wertsteigerung für alle Aktionäre prüft”, fügte der DWS-Vertreter Hendrik Schmidt laut vorab verbreitetem Redetext bei der Hauptversammlung des Frankfurter Instituts in Wiesbaden hinzu. Vom Vorstand der Commerzbank wollte Schmidt unter anderem wissen, wie dieser auf die Gesprächsangebote der Unicredit reagiert habe.

Die Unicredit war im vergangenen September bei der Commerzbank eingestiegen. Der Bund hatte einen Teil seiner Commerzbank-Aktien verkauft. Die Italiener sind inzwischen mit rund 9,5 Prozent der Anteile zweitgrößter Aktionär bei dem Frankfurter Geldhaus nach dem Bund, der noch rund zwölf Prozent hält. Die Europäische Zentralbank (EZB) als Aufseherin für die Großbanken hat eine weitere Aufstockung der direkten Commerzbank-Beteiligung auf bis zu 29,9 Prozent bereits genehmigt. Auch das Kartellamt gab grünes Licht für die Aufstockung. Die Nachricht über den Kauf der Anteile des Bundes durch die Unicredit “glich einem Donnerhall am Finanzplatz Frankfurt”, sagte Schmidt.

Die Commerzbank stemmt sich indes gegen eine Übernahme durch die Italiener. Für das Geldhaus habe die Umsetzung ihrer auf Eigenständigkeit ausgerichteten Strategie Priorität, sagte Commerzbank-Chefin Bettina Orlopp in ihrer Rede bei der Hauptversammlung.

(Bericht von Matthias Inverardi, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bittean unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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