Berlin (Reuters) – Die Wirtschaft in der Euro-Zone ist zu Jahresbeginn nicht so stark in Fahrt gekommen wie zunächst gedacht.
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg von Januar bis März um 0,3 Prozent zum Vorquartal, wie die EU-Statistikbehörde Eurostat am Donnerstag mitteilte. In einer ersten Schnellschätzung war von 0,4 Prozent die Rede gewesen. Im Schlussquartal 2024 hatte es einen Zuwachs von 0,2 Prozent gegeben.
Auch wenn die BIP-Zahl nun für den Jahresauftakt 2025 nach unten revidiert wurde, schlug sich die Wirtschaft im europäischen Währungsraum jedoch besser als jene der USA: Dort sank das BIP in Zeiten des von US-Präsident Donald Trump angezettelten Handelskriegs zum Vorquartal um 0,1 Prozent. Deutschland schaffte ein Plus von 0,2 Prozent.
Laut EZB-Chefin Christine Lagarde hat die europäische Wirtschaft eine gewisse Widerstandsfähigkeit gegen “globale Schocks” entwickelt. Doch der Wachstumsausblick sei vor dem Hintergrund wachsender Handelsspannungen eingetrübt.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte nach dem Zollschlag von Trump den Leitzins um einen Viertelpunkt auf 2,25 Prozent nach unten geschraubt. Sie hat nach Worten des französischen Notenbankchefs Francois Villeroy de Galhau Spielraum für eine weitere Zinssenkung bis zum Sommer. An den Finanzmärkten wird bereits für den nächsten Zinsentscheid der EZB am 5. Juni mit einem weiteren Schritt nach unten gerechnet.
(Bericht von Reinhard Becker, redigiert von Rene Wagner – Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)