Sydney (Reuters) – Der chinesische Batteriehersteller CATL sammelt mit seinem zweiten Börsengang in Hongkong bis zu 5,3 Milliarden Dollar ein.
Es ist damit die größte Aktienemission weltweit in diesem Jahr und die größte in Hongkong seit 2021, als Kuaishou Technology 6,2 Milliarden Dollar eingenommen hatte. Im März hatte die japanische JX Advanced Metal einen umgerechnet drei Milliarden Dollar schweren Börsengang in Tokio hingelegt. CATL setzte den Preis für die 135,5 Millionen neuen Aktien auf 263 Hongkong-Dollar fest, wie aus den Unterlagen hervorgeht, in die Reuters Einblick hatte. Das ist das obere Ende der Preisspanne. Mit einer Platzierungsreserve könnte die Emission noch um zehn Prozent größer ausfallen.
Das Geld will CATL zu 90 Prozent für den Bau einer neuen Batteriefabrik in Ungarn verwenden, aus der europäische Autobauer wie BMW, Stellantis und Volkswagen beliefert werden sollen. Der erste Bauabschnitt, der allein 2,7 Milliarden Euro kostet, soll noch in diesem Jahr in Betrieb gehen. Der Baubeginn für den zweiten Teil ist ebenfalls noch für 2025 geplant.
Die CATL-Aktien können vom kommenden Dienstag (20. Mai) an an der Hongkonger Börse gehandelt werden. Bisher ist CATL an der Börse in Shenzhen gelistet. Der Preis in Hongkong liegt etwa sechs Prozent unter dem Kurs in Shenzhen. 2,6 Milliarden Dollar hatte CATL schon zu Beginn der Zeichnungsfrist sicher, weil 20 Ankerinvestoren wie Sinopec und der kuwaitische Staatsfonds feste Zusagen gegeben hatten. Mehr als 90 Prozent der Aktien gingen letztlich an institutionelle Investoren.
In Europa und Deutschland ist das Geschäft mit Börsengängen in diesem Jahr nur schleppend angelaufen. Die unter anderem vom Zollstreit mit den USA ausgelösten starken Schwankungen an den Aktienmärkten ließen viele Börsenkandidaten zögern – etwa den hessischen Pharmakonzern Stada, der im zweiten Halbjahr einen neuen Anlauf nehmen könnte. Die Eigentümer der Oldenburgischen Landesbank (OLB) verwarfen die Börsenpläne ganz und verkauften das Institut an den Targobank-Eigentümer Credit Mutuel.
In den Startlöchern auf dem Weg an die Frankfurter Börse sitzen unter anderem der Autoteile-Händler Autodoc und der Medizintechnik-Hersteller Brainlab. Das nächste Zeitfenster für Börsengänge öffnet sich im Juni. Im Freiverkehrssegment “Scale” legte am Mittwoch der schwäbische Elektrotechnik-Zulieferer Pfisterer ein gelungenes Börsendebüt hin. Dorthin strebt auch die Münchner Softwarefirma Innoscripta.
(Bericht von Scott Murdoch; Geschrieben von Alexander Hübner. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)