Taipeh (Reuters) – Der US-Chiphersteller Nvidia will seine Technologie für die Kommunikation zwischen KI-Prozessoren künftig an Konkurrenten verkaufen.
Mit Hilfe von “NVLink Fusion” könnten diese dann eigene Chips entwickeln, teilte Nvidia-Chef Jensen Huang am Montag mit. Marvell und MediaTek hätten bereits Interesse angemeldet.
“NVLink” ist darauf ausgelegt, den Datenaustausch zwischen verschiedenen Chips in einem Hochleistungsrechner für Künstliche Intelligenz (KI) zu beschleunigen. Nvidia setzt diese Technik unter anderem bei dem Modell “GB200” ein, bei dem 72 der leistungsfähigsten KI-Chips vom Typ “Blackwell” mit 36 “Grace”-Zentralprozessoren zusammengeschaltet werden.
Einen Tag vor dem offiziellen Start der Computermesse Computex in Taiwan lieferte Huang auch einen Ausblick auf kommende Chip-Generationen. So soll im Laufe des Jahres der “Blackwell Ultra” auf den Markt kommen. Kurz vor der Markteinführung stehe der Prozessor “DGX Spark”, der für PCs von KI-Entwicklern gedacht ist.
Die Computex ist das erste große Branchentreffen in Asien, nachdem US-Präsident Donald Trump weitreichende Einfuhrzölle verhängt hat. Damit will er Firmen dazu drängen, Produktion in die USA zu verlagern. Außerdem verschärfte er die Beschränkungen für Technologie-Exporte nach China erneut. Nvidia drohen deswegen Abschreibungen im Volumen von 5,5 Milliarden Dollar. Der Konzern musste seine Produkte für die Volksrepublik in den vergangenen Jahren mehrfach modifizieren, damit sie nicht unter das Embargo fallen.
(Bericht von Max A. Cherney und Wen-Yee Lee; geschrieben von Hakan Ersen, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)