Dubai (Reuters) – Erstmals seit dem Putsch vor vier Jahren gibt es im Bürgerkriegsland Sudan wieder einen Ministerpräsidenten.
Armeechef Abdel Fattah Burhan ernannte am Montag den ehemaligen UN-Funktionär und früheren Präsidentschaftskandidaten Kamil Idris zum Chef der vom Militär geführten Regierung. Die Ernennung eines neuen zivilen Ministerpräsidenten und auch ein Umbau der Regierung waren erwartet worden, nachdem die Armee Ende März die Kontrolle über die Hauptstadt Khartum von der rivalisierenden RSF-Miliz übernommen hatte. Es blieb aber zunächst unklar, wie viel Macht der Ministerpräsident haben wird.
Die Armee und die RSF-Miliz hatten 2021 bei einem Putsch zusammengearbeitet, der den Übergang zur Demokratie nach dem Sturz des langjährigen Autokraten Omar al-Baschir im Jahr 2019 zum Entgleisen brachte. Ein Machtkampf zwischen beiden Seiten mündete im April 2023 dann im andauernden Bürgerkrieg.
(Bericht von Jana Choukeir, geschrieben von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)