Frankfurt (Reuters) – Angesichts der Schuldenstände in Europa besteht aus Sicht von EZB-Vizepräsident Luis de Guindos das Risiko einer Korrektur an den Börsen.
Bisher sei die Lage in Europa ruhig, die Märkte seien nachlässig, sagte de Guindos, am Mittwoch auf der Pressekonferenz anlässlich der Veröffentlichung des jüngsten Finanzstabilitätsberichts der Notenbank. “Das kann sich in naher Zukunft ändern, und haushaltspolitische Nachhaltigkeit wird in naher Zukunft sicherlich von den Märkten berücksichtigt und beachtet werden”, warnte de Guindos.
Der Stellvertreter von Notenbankchefin Christine Lagarde äußerte sich auch zu den bestehenden Devisentausch-Abkommen mit der US-Notenbank Federal Reserve zur Versorgung der Banken mit Dollar. Die Vereinbarung der EZB mit der US-Notenbank werde auch weiterhin eine wichtige Säule für die Finanzstabilität weltweit bleiben, sagte er. Da habe er keine Zweifel. “Diese Vereinbarungen, diese Swap-Linien, sind sehr positv gewesen für die Finanzstabilität auf beiden Seiten des Atlantiks,” fügte er hinzu.
Es gebe einige Banken, die zusätzliche Dollar-Anforderungen hätten. Mit Bezug auf die geopolitischen Risiken analysiere die EZB-Bankenaufsicht die Situation für jede der Banken, sagte De Guindos. Einige Notenbanker und Bankenaufseher hatten Insidern zufolge unlängst Zweifel daran geäußert, ob sie sich in Zeiten schwerer Marktturbulenzen noch auf die Bereitstellung von Dollar-Finanzierungen durch die US-Notenbank verlassen können.
(Bericht von Frank Siebelt, redigiert von Christian Rüttger Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)