Zürich (Reuters) – Die Buchungsplattform Booking.com muss in der Schweiz auf Anordnung des amtlichen Preisüberwachers ihre Gebühren um knapp ein Viertel senken.
Eine Analyse habe ergeben, dass die Kommissionssätze des Unternehmens für Schweizer Hotels missbräuchlich hoch seien, teilte die für die Preisüberwachung zuständige Behörde am Mittwoch mit. “Der formelle Entscheid wurde nötig, weil keine einvernehmliche Lösung mit Booking.com gefunden werden konnte.” Die Preisreduktionen müssten drei Monate, nachdem sie rechtskräftig seien, umgesetzt werden und würden für drei Jahre gelten. Booking.com kann gegen die Entscheidung beim Bundesverwaltungsgericht Beschwerde einlegen.
Die Buchungsplattform kündigte in einer Stellungnahme Berufung gegen die Entscheidung des Preisüberwachers an. “Unsere Partner haben eine Vielzahl von Möglichkeiten, um ihre Unterkünfte an Kunden zu vermarkten”, erklärte Booking.com. “Es wird sich aufgrund dieser Entscheidung nichts an unseren Provisionssätzen ändern, bis das Ergebnis unseres Berufungsverfahrens feststeht.”
Booking.com ist wiederholt ins Visier der Wettbewerbsbehörden geraten. So urteilte etwa der Europäische Gerichtshof (EuGH) im Herbst vergangenen Jahres, dass die Bestpreisklauseln in den Verträgen der Buchungsplattform den Wettbewerb behindern. Die spanischen Kartellwächter hatten Booking.com im Sommer 2024 wegen wettbewerbswidrigen Verhaltens zu einer Strafe von mehr als 400 Millionen Euro verdonnert.
(Bericht von Paul Arnold, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)