Studie: In Technik-Berufen fehlen mehr als 163.000 Fachkräfte

Berlin (Reuters) – Trotz der Konjunkturflaute bleiben Fachkräfte in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) rar.

163.600 Arbeitsplätze in diesen Berufsfeldern können aktuell hierzulande nicht besetzt werden, wie aus dem am Mittwoch veröffentlichten MINT-Report hervorgeht. Mit rund 89.600 Personen bildeten die MINT-Facharbeiterberufe (Berufsausbildung) im April die größte Engpassgruppe, gefolgt von rund 56.600 Personen im Segment der sogenannten MINT-Expertenberufe (Akademiker) sowie rund 17.400 im Bereich der Spezialisten- beziehungsweise Meister- und Technikerberufe.

Die größten Engpässe bestehen demnach in Energie-/Elektroberufen (rund 57.800 unbesetzte Stellen), Maschinen- und Fahrzeugtechnik (rund 32.400) und in Bauberufen (rund 26.100). “Durch demografischen Wandel und sinkende Absolventenzahlen verschärft sich der Fachkräftemangel weiter”, heißt es in dem Bericht. Der MINT-Report wird zweimal jährlich vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln erstellt. Die Studie entsteht im Auftrag der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall und des Vereins ‘MINT Zukunft schaffen’.

POTENZIALE DER FRAUEN HEBEN

Diese fordern, gegen die MINT-Lücke anzugehen, indem unter anderem Potenziale bei Frauen gehoben werden: “Durch eine klischeefreie Berufs- und Studienorientierung, weibliche Role Models und Mentoringprogramme sollten mehr junge Frauen für MINT gewonnen und in MINT-Berufen gehalten werden.” Überdies gelte es, die Potenziale der Älteren zu aktivieren: Die Transformation erfordere eine zunehmende Weiterbildung von MINT-Kräften. Die Hochschulen sollten berufsbegleitende Studiengänge ausweiten und mehr Angebote zur akademischen Weiterbildung machen: “Zudem sollte der Gesetzgeber die Rahmenbedingungen für einen späteren Renteneintritt attraktiver gestalten, um MINT-Fachkräfte länger im Arbeitsleben zu halten.”

(Bericht von Reinhard Becker, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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