Zürich (Reuters) – Der Schweizer Vermögensverwalter EFG International ist zum Jahresauftakt auf seinem Wachstumspfad vorangekommen.
In den ersten vier Monaten sammelte das Institut bei reichen Privatkunden netto drei Milliarden Franken an neuen Geldern ein. Auf das Jahr hochgerechnet entspreche das einer Wachstumsrate von 5,5 Prozent, die am oberen Ende der jährlich angestrebten vier bis sechs Prozent liege, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Der Nettogewinn kletterte auf den Rekordwert von rund 130 Millionen Franken von gut 110 Millionen Franken in der entsprechenden Vorjahresperiode. Damit erreichte die Eigenkapitalrendite rund 21 Prozent und übertraf die mittelfristige Zielvorgabe von 15 bis 18 Prozent.
EFG habe besonders im April vom regen Wertpapierhandel der Kunden profitiert, sagte Konzernchef Giorgio Pradelli der Nachrichtenagentur Reuters. Es sei schwierig, für die kommenden sieben oder acht Monate eine Prognose abzugeben. “Wir werden sicherlich versuchen, die Rentabilität, die wir haben, zu verteidigen”, so Pradelli. “Aber ob wir nun die 130 Millionen auf das ganze Jahr hochrechnen können, ist etwas komplizierter zu beantworten.” Im November will EFG neue Finanzziele veröffentlichen.
Die verwalteten Vermögen des Instituts sanken per Ende April auf 159,2 Milliarden Franken von 165,5 Milliarden zum Jahresende 2024. EFG machte dafür vor allem die starke Aufwertung des Frankens verantwortlich. Inklusive der im Februar übernommenen Privatbank Cite Gestion beliefen sich die verwalteten Vermögen auf rund 167 Milliarden Franken.
EFG halte weiter nach Zukäufen Ausschau, erklärte Pradelli. “Wir prüfen verschiedene Optionen, aber sie sind relativ klein.” Als klein sieht Pradelli Übernahmen von Firmen mit verwalteten Vermögen von weniger als zehn Milliarden Franken. “Alle reden von Konsolidierung, aber in der Realität ist es nicht einfach, ein 30-, 40- oder 50-Milliarden-Unternehmen zu finden, das bereit ist, den Rubikon zu überschreiten”, so Pradelli. “Es ist eher ein Angebotsproblem, als dass wir wählerisch wären.”
(Bericht von Oliver Hirt und Paul Arnold, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)