Frankfurt (Reuters) – Nach dem geplatzten Verkauf von Techem an den Finanzinvestor TPG hofft Vorstandschef Matthias Hartmann weiter auf einen neuen Eigentümer für den Heizungs- und Wasserableser.
Alle Beteiligten seien daran interessiert, schnellstmöglich eine Lösung zu finden, sagte Hartmann vor dem Internationalen Club Frankfurter Wirtschaftsjournalisten (ICFW) am Dienstagabend. Wie eine neue Struktur für die Transaktion aussehen könnte, sei noch unklar. Als Co-Investor von TPG wollte der singapurische Staatsfonds GIC bei dem Energiedienstleister aus Eschborn bei Frankfurt einsteigen. Laut Medienberichten könnte etwa GIC nun eine führende Rolle übernehmen, um Bedenken der EU-Wettbewerbshüter auszuräumen.
Der Schweizer Finanzinvestor Partners Group hatte TPG und GIC im Oktober für eine Bewertung von 6,7 Milliarden Euro den Zuschlag für Techem erteilt. Kürzlich war aber bekannt geworden, dass die Bieter ihre Anmeldung der Transaktion bei der EU-Kommission zurückgezogen haben, nachdem diese mit einer vertieften Prüfung gedroht hatte. Sie stößt sich offenbar daran, dass TPG auch Eigentümer von Aareon ist, der ehemaligen IT-Tochter des Wiesbadener Immobilienfinanzierers Aareal Bank. Aareon bietet großen Wohnungsvermietern Software zur Verwaltung von Immobilien und Mietzahlungen an. Auch Techem bietet Wohnungsgesellschaften seine Dienstleistungen zur Abrechnung und Steuerung des Energieverbrauchs an. Daraus könnte nach den Befürchtungen der EU eine zu große Marktmacht entstehen.
Hartmann verwies darauf, dass die Partners Group parallel zu dem Verkauf einen Börsengang für Techem geprüft habe. Der Gang an den Kapitalmarkt sei immer eine Option, aber das sei Sache des Eigentümers, sagte der Techem-Chef.
(Bericht von Emma-Victoria Farr; Geschrieben von Alexander Hübner, redigiert von Philipp Krach. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)